Mann wegen Mehrfachehe angeklagt: „Habe nur Kaufvertrag unterschrieben“

„Ich habe sechs Kinder“, sagt der Angeklagte, beginnt dann aber zu überlegen. „Vermutlich“, fügt er noch hinzu.

Es ist alles ein wenig kompliziert in diesem Prozess am Landesgericht St. Pölten, bei dem ein 51-jähriger Niederösterreicher angeklagt ist. Der Mann soll nicht nur mit zwei Frauen gleichzeitig verheiratet gewesen sein, auch seinen Unterhaltspflichten dürfte er nicht nachkommen. Zumindest behauptet dies die Staatsanwaltschaft St. Pölten, der Angeklagte sieht das ganz anders. Deshalb bekennt er sich auch nicht schuldig, streitet alles ab.

In dem Fall gibt es jedenfalls eine Dame aus Indonesien, die behauptet, mit dem 51-Jährigen den Pakt der Ehe geschlossen zu haben. Zum Beweis dafür schickte sie der Richterin ein entsprechendes Zertifikat.

„Ich habe diese Frau nie geheiratet“, widerspricht der Niederösterreicher. Er habe in Indonesien nur einen Kaufvertrag unterschrieben, um ein Haus zu erwerben. „Ich bin damals sogar zum Islam konvertiert, weil damit alles viel leichter ging“, erzählt er. Das Haus sei mittlerweile vermietet, das Geld bekomme die Indonesierin, so der Angeklagte. „Außerdem überweise ich auch sonst noch ab und zu etwas.“ Diese Aussage macht die Richterin skeptisch, weil keine entsprechenden Kontobewegungen gefunden wurden.

Suche nach Dokumenten

Und dann gibt es noch die „echte“ Ehefrau des 51-Jährigen, die sich derzeit in Südafrika befindet. Auch sie hat sich gemeldet, sie dürfte ebenfalls auf Geld aus Österreich warten. „Ich kann mir das alles nicht erklären“, betont der Mann auf der Anklagebank. Er muss sich nun auf die Suche nach Dokumenten machen, die seine Behauptungen stützen. Außerdem muss die Richterin noch mit Indonesien und Südafrika telefonieren – vertagt.

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