"Man wird mit 3-G-Regel gequält": Wirbel im Uniklinikum St. Pölten
Freitagfrüh besuchte Stefan H. (Name geändert, Anm.) seine Frau im Universitätsklinikum St. Pölten. Die Niederösterreicherin ist an Krebs erkrankt, deshalb unterzieht sie sich derzeit einer Chemotherapie.
Beim Spitalseingang wurde H. von Sicherheitskräften gestoppt und nach einem 3-G-Nachweis gefragt. H. zeigte sich darüber verärgert und informierte den KURIER. Der Grund: Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) hatte erst vor ein paar Tagen verkündet, dass ab heute, Freitag, die 3-G-Kontrollen in Spitälern, Alten- und Pflegeheimen enden würden.
"In allen Medien wurde über das Ende der Maßnahmen berichtet, doch dann wird man wieder mit der 3-G-Regel gequält", sagt H.
Tatsächlich ist die ganze Sache nicht so einfach. Denn die notwendige Verordnung traf am Freitag erst gegen 8 Uhr Früh bei der Landesgesundheitsagentur Niederösterreich (LGA) ein.
"Diese musste zuerst gelesen werden, danach wurden alle Institutionen verständigt. Deshalb hat es etwas gedauert", sagte eine Sprecherin zum KURIER. Fest steht aber, dass man den Empfehlungen des Bundes folgen werde.
Unter dem Dach der NÖ LGA sind 27 Landes- und Universitätskliniken sowie 50 Pflege-, Betreuungs- und Förderzentren vereint.
Maske als verlässlicher Schutz
Das Gesundheitsministerium begründet die Novelle mit der aktuellen Situation in den Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen. Dort tritt derzeit eine Mischung verschiedener Viruserkrankungen auf, neben Corona auch etwa die Influenza oder das RS-Virus. Dafür stellt die Maske aktuell den einzig verlässlichen Schutz dar.
„Nur die FFP2-Maske schützt die Patienten wirksam vor den derzeit grassierenden Viruserkrankungen. Ein 3-G-Nachweis ist in dieser Situation nicht mehr zielführend“, ist Rauch überzeugt. Immer stärker habe sich in den vergangenen Monaten gezeigt, dass Impfung und Genesung nur bedingt davor schützen, eine Corona-Infektion weiterzugeben.
Deshalb bleibt die Maskenpflicht in den Gesundheitseinrichtungen in Niederösterreich auch weiterhin aufrecht.
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