Alkotest positiv: Feuerwehrmann wollte Polizisten in NÖ bestechen

Alkotest positiv: Feuerwehrmann wollte Polizisten in NÖ bestechen
26-Jähriger zückte bei Kontrolle 100-Euro-Schein und wollte zwei Tage später nochmals telefonisch intervenieren - bedingte Haftstrafe.

Der KURIER berichtet verstärkt aus der Landeshauptstadt St. Pölten. Wenn Sie über alle wichtigen Themen in der Stadt informiert bleiben wollen, dann können Sie sich hier oder am Ende des Artikels für den wöchentlichen Newsletter "Ganz St. Pölten" anmelden.

Drei Mal musste der Mostviertler seinen Führerschein bereits abgeben, Tausende Euro an Verwaltungsstrafen bezahlen. Am 6. November 2021 war der 26-Jährige wieder betrunken unterwegs. Nach dem Besuch eines Feuerwehrfestes wurde der Feuerwehrmann im Bezirk Waidhofen an der Ybbs von der Polizei gestoppt.

Als der Niederösterreicher die rote Kelle der Polizisten sah, war ihm klar, dass die Lenkerberechtigung wieder futsch sein dürfte. Doch dies wollte er trotz der 1,7 Promille verhindern, der 26-Jährige zückte einen 100-Euro-Schein. Beeindruckt zeigten sich die Beamten davon nicht. "Stecken Sie das Geld wieder ein", sagten sie zu ihm.

Alkotest positiv: Feuerwehrmann wollte Polizisten in NÖ bestechen

Der Prozess fand in St. Pölten statt

Doch der Arbeiter ließ nicht locker. Zwei Tage nach der Kontrolle rief er bei der zuständigen Polizeiinspektion an. Laut Staatsanwalt soll er in dem Telefonat zuerst die "gute Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Polizei betont haben". Dann wollte er, dass das Verfahren eingestellt wird.

Am Montag musste sich der 26-Jährige wegen Bestechung am Landesgericht St. Pölten verantworten. "Es war nicht okay, es tut mir leid", sagte der Angeklagte, der nun eine Therapie machen will.

"Kein Kavaliersdelikt"

"Der Sachverhalt mag harmlos erscheinen, ist aber sicher kein Kavaliersdelikt", betonte der Staatsanwalt. Das bereits rechtskräftige Urteil: Acht Monate bedingte Haft, die Probezeit beträgt drei Jahre.

In 27 Monaten wird der Niederösterreicher seinen Führerschein wieder zurückbekommen. Bis dahin ist er laut eigenen Angaben mit Öffis unterwegs.

Kommentare