Roter Kapitän soll Sieg bringen

Matthias Stadler (Mi.) gab am Samstag in der NV-Arena den "Ankick zur Bürgermeisterschaft".
Wahlkampf im Fußballstadion / Für den SPÖ-Spitzenkandidaten liegt die Latte hoch.

"Liebe, Lust und Leidenschaft" ist auf dem Plakat zu lesen, das auf der Bühne platziert wurde. Darauf zu sehen: Ein euphorischer Matthias Stadler inmitten von Fußballfans des SKN St. Pölten.

Man darf gespannt sein, ob der Hauptstadt-Bürgermeister auch am 17. April einen Grund zum Jubeln haben wird. Zum dritten Mal geht er nach 2006 und 2011 als Spitzenkandidat für die SPÖ bei der Gemeinderatswahl ins Rennen. Er selbst hat sich die Latte hoch gelegt. Das Wiedererreichen der absoluten Mehrheit – die Roten liegen derzeit bei 56,76 Prozent – sei das Wahlziel. Oder besser gesagt das Mindestziel. Denn Stadler hat oft betont, dass er den Vorsprung sogar noch ausbauen möchte. In krisengebeutelten Zeiten kein leichtes Unterfangen.

Ankick

Bodenständig, volksnah, jovial – so präsentierte sich der bekennende Workaholic beim Wahlkampfauftakt am Samstag in der NV-Arena. Unter dem Motto "Ankick zur Bürgermeisterschaft" holte er sich bei einer Delegiertenversammlung Rückenwind für die kommenden Wochen. Mit 97,4 Prozent wurde er von den rund 350 stimmberechtigten Delegierten als Spitzenkandidat bestätigt. Und 98,5 Prozent wollen ihn auch weiterhin als Stadtpartei-Vorsitzenden sehen.

Fest steht, dass Stadler den Wahlkampf generalstabsmäßig geplant hat. Auf viele Fragen, die die Opposition im Kampf um Stimmen aufwerfen wollte, hat er schon Antworten gegeben:

Das Sicherheitsproblem am Hauptbahnhof? Stadler und die Exekutive werden bald die Pläne für eine neue Sicherheitszentrale am Bahnhofsareal präsentieren.Das Desaster um ein Swap-Geschäft? Der Politiker hat hinter den Kulissen einen Vergleich mit Raiffeisen erzielt – auch wenn dieser mit kolportierten Kosten in der Höhe von 45 Mio. Euro teuer wird.Zudem entwickelt sich die Hauptstadt gut. Die Einwohnerzahl wächst, auch Unternehmen finden die Stadt immer attraktiver. Inzwischen sind es schon 3400 Betriebe, die sich angesiedelt haben und Jobs bringen.

Kritik

Häme gibt es für den Sozialdemokraten von seinen Gegnern. "Sich auf dem – großteils von Privaten und dem Land – Geleisteten auszuruhen und Stadler zu heißen, ist kein Zukunftsprogramm", sagte ÖVP-Klubobmann Peter Krammer. FPÖ-Spitzenkandidat Klaus Otzelberger betonte, dass es keinen Grund für Euphorie gebe: "Wir haben viel zu viele Arbeitslose in St. Pölten."

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