Robo DX2 jagt das Virus
Der Verwandte von R2-D2 heißt DX2 und wurde nicht für den Sternenkrieg im Kino geschaffen. Dieser Roboter steigt ab nun in Österreich ins tödliche Gefecht mit dem Coronavirus ein. Als einer der ganz wenigen öffentlich nutzbaren Desinfektionsroboter im Land wird DX2 mittels UVC-Licht die Viren in Altenheimen, Spitälern oder Kindergärten jagen und für keimfreie Luft und Oberflächen sorgen.
Das nö. Start-up Covid-Fighters, das schon mit seinen in Containern installierten sechs mobilen PCR-Schnelltest-Stationen für Aufsehen sorgte, führt nun auch diese Hightech-Variante beim Desinfizieren von Objekten ein. Im Erscheinungsbild erinnert der Roboter eher an eine vertikale rollende Solarkabine. Im Inneren sorgt aber modernste Elektronik dafür, dass ein zur Reinigung programmierter Raum auch wirklich gründlich von Mikroorganismen befreit wird.
Viren, Bakterien oder Urtierchen, ob gefährlich oder nicht, würden bei direkter und naher Bestrahlung durch DX2 zu über 99 Prozent getötet, versichert Professor Pierre Hopmeier. Der Labormediziner und Humangenetiker ist wissenschaftlicher Berater der Covid-Fighters. Im Maßnahmenpaket gegen Covid-19, mit Maske, Abstand und Händewaschen, ortet er vor allem bei der Desinfektion der Luft in Räumen und von Oberflächen Handlungsbedarf. „Infektiöse Viren überleben auf Stahl- oder Plastikoberflächen und in Dunkelheit oft Tage“, warnt Hopmeier.
Ergänzung
Dort wo chemischer Desinfektion Grenzen gesetzt sind, bringe UVC-Bestrahlung beste Ergänzung, ist Boris Fahrnberger, CEO der Covid-Fighters, mit derzeit 70 Mitarbeitern, überzeugt. Auch Spitäler, in denen nicht nur Coronaviren, sondern auch Keime für große Gefahr sorgen, werden Einsatzorte des Roboters sein. Wieder setzt seine Firma auf Mobilität. Der DX2 kann gebucht werden und reist samt einem geschulten Piloten an.
Die in Asien und England gebaute Maschine wurde mit EU-Unterstützung angeschafft. Je nach Leistungskapazität kosten diese Roboter zwischen 30.000 und 150.000 Dollar, sagt Fahrnberger bei der Präsentation in Grafenwörth. Der dortige Bürgermeister und Gemeindebundpräsident Alfred Riedl bekundete jedenfalls starkes Interesse. Mit 90.000 Objekten, darunter viele Schulen oder Alteneinrichtungen, seien die Verantwortungsbereiche für Österreichs Gemeinden extrem umfangreich. Riedl: „Jede zusätzliche Hilfe ist willkommen“. Ebenso sehr interessiert zeigte sich Anton Kellner, der Geschäftsführer im Privatheim-Konzern SeneCura.
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