Reha-Klinik „Weißer Hof“: Mitarbeiter abgezogen
Das Schicksal der Reha-Einrichtung Weißer Hof im nö. Klosterneuburg scheint besiegelt zu sein. Denn die AUVA beginnt bereits mit Oktober, eine neue Reha-Ambulanz im Krankenhaus Meidling aufzubauen. Die neue Station soll Platz für 50 Patienten haben. Betreut werden diese von Mitarbeitern, die unter anderem aus Klosterneuburg nach Wien übersiedeln.
„Wir sind nicht grundsätzlich gegen eine Ambulanz in Wien. Aber das soll nicht das Ende für den Weißen Hof sein“, sagt Siegmund Linder, Betriebsrat im Klosterneuburger Reha-Zentrum.
Aktuell werden die Mitarbeiter gefragt, ob sie in Meidling arbeiten wollen. Linder hofft, dass es bei dieser Freiwilligkeit bleibt: „In den Verträgen der jüngeren Angestellten steht bereits, dass als Dienstort Klosterneuburg und Wien infrage kommen. Dennoch hoffe ich, dass niemand gezwungen wird.“
Fehlende Kompetenz
Zudem befürchtet der Betriebsrat auch, dass der Weiße Hof schlussendlich mit weniger Kompetenz ausgestattet ist. „Denn wenn Mitarbeiter mit Spezialausbildungen dann in Meidling sind, fehlen sie dem Weißen Hof klarerweise. Und so kommen dann auch weniger Patienten zu uns.“
Das große Projekt, das hinter der Schließung der Einrichtung in Klosterneuburg steht, ist eben jene Übersiedlung der Kapazitäten nach Meidling. Der Beschluss des AUVA-Vorstands, den Weißen Hof mit 2026 endgültig zu schließen, ist weiterhin aufrecht.
Runder Tisch
Das große Hoffen der Belegschaft und Patienten beruht nun auf einem runden Tisch mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Allerdings soll dieser erst stattfinden, „sobald die gegenwärtige Ausnahmesituation vorbei ist“, sagte Anschober. Gemeint ist die aktuelle Corona-Krise. Die Verlegung der Reha-Klinik nach Meidling wird vom Gesundheitsminister jedoch grundsätzlich unterstützt.
Auch Betriebsrat Linder bestätigt die Pläne eines runden Tisches: „Jedoch gibt es dafür noch keinen Zeithorizont. Aber die Planungen laufen.“ Corona-bedingt wurden zuletzt auch die Bettenkapazitäten reduziert. Wie die AUVA bestätigt, wurde dies aufgrund der vorgeschriebenen Sicherheitsabstände in allen Reha-Einrichtungen gemacht.
Reduktion
In Klosterneuburg macht das Gerücht die Runde, dass die Reduktion der Betten auf aktuell 140 statt 200 auch nach Corona bestehen bleiben soll. „Man muss sich Sorgen machen, ob es nicht zu einer langsamen Absiedelung des Rehazentrums kommt“, meint der fraktionslose Klosterneuburger Gemeinderat Andreas Mohl. Seinen Verdacht sieht Mohl auch darin bestätigt, dass nun Mitarbeiter, nach Meidling abgezogen werden.
Unterdessen sind die Gegner der Übersiedlung weiterhin aktiv. Eine eingebrachte Petition hat bereits über 16.400 Unterschriften gesammelt. Unter den zahlreichen Unterstützern befinden sich viele ehemalige Patienten des Weißen Hofs.
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