Raubüberfall auf Traktorhändler: Coup soll erfunden sein
Es war eine spektakuläre Großfahndung der Polizei, als im Juni ein Traktor- und Landmaschinenhändler in Lichtenwörth im Bezirk Wiener Neustadt (vermeintlich) von zwei bewaffneten Tätern überfallen worden war.
Der Fall stellt sich nun als ganz anders heraus. Laut Landespolizeidirektion Niederösterreich soll das 62-jährige Opfer aus dem Bezirk Mattersburg den Überfall nämlich nur vorgetäuscht haben.
Mit Waffen bedroht
Der Unternahmer hatte am 7. Juni gegen 08.45 Uhr via Notruf Anzeige erstattet, wonach er in den Büroräumlichkeiten der Firma in Lichtenwörth (Bezirk Wiener Neustadt) von zwei unbekannten Tätern überfallen worden sei.
Laut seinen Angaben hätten ihn die Männer mit einer Faustfeuerwaffe bedroht und dazu genötigt, einen Tresor zu öffnen. Laut Aussage des 62-Jährigen hätten die Kriminellen aus dem Stahlschrank mehr als 10.000 Euro Bargeld mitgehen lassen.
Zweifel an der Version
Die Ermittlungen wurden durch Raub- und Tatortermittler des Landeskriminalamtes Niederösterreich übernommen. Bei den kriminalpolizeilichen Ermittlungen konnten Unstimmigkeiten bzw. Widersprüche, unter anderem bezüglich des Tatablaufes und der Flucht der Täter, festgestellt werden. Weitere Befragungen und Erhebungen in Zusammenarbeit mit den Finanzbehörden erhärteten den Verdacht der Vortäuschung einer strafbaren Handlung. Als Motiv sollen demnach Schulden in Frage kommen.
Der 62-Jährige zeigte sich nicht geständig, den Raub vorgetäuscht zu haben. Er wurde der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft angezeigt.
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