Psychologen helfen nach Verzweiflungstat
Knochenbrüche, Verdacht auf ein Wirbelsäulentrauma – mit schweren Verletzungen liegt ein 15-jähriger Schüler seit Montag im Krankenhaus. Die Tragödie um den jungen Ungarn hat für Betroffenheit in seiner Schule in Lilienfeld gesorgt. Wie berichtet, hätte der Bub Montagfrüh wegen schulischen Problemen zum Direktor müssen. Auf dem Weg dorthin lief er plötzlich in den zweiten Stock der Neuen Mittelschule und stürzte sich sieben Meter in die Tiefe. Wie durch ein Wunder überlebte er den Aufprall auf den Steinboden, der Verletzte wurde nach der Erstversorgung ins Universitätsklinikum St. Pölten geflogen.
Schock
Der Vorfall schockte Schüler, Lehrer und Eltern gleichermaßen. Doch bei derartigen Krisen werden sie zum Glück nicht allein gelassen. Ausgebildete Psychologen, die derzeit in 14 Beratungsstellen in ganz Niederösterreich tätig sind, können sehr rasch vor Ort sein und helfen, die Geschehnisse professionell zu verarbeiten.
Um Fälle wie in Lilienfeld möglichst zu vermeiden, sei die Prävention ein ganz wichtiges Thema, betont Schulpsychologin Evelyn Freudenthaler im Gespräch mit dem KURIER. "Wenn Jugendliche Probleme haben, sind wir aufgefordert hinzuschauen und nicht wegzuschauen. Wir müssen zuhören und nicht weghören."
Für Freudenthaler ist aber auch wichtig, dass nach der Betreuung der Betroffenen wieder Normalität in der Schule eingekehrt. "Für junge Menschen sind Rituale und ein gewisser Rhythmus sehr wichtig. Es ist gut, wenn wieder der Alltag einkehren kann."
Wie lange das in der Neuen Mittelschule in Lilienfeld dauern wird, kann allerdings noch niemand sagen.
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