Trotz später Reue: Serien-Tresorknacker muss hinter Gitter
Polizei fasst Verdächtige in Pama und Neusiedl am See – Ermittlungen zu weiteren Taten laufen.
"Es tut ihm wirklich leid. Er weiß, dass er einen schweren Fehler gemacht hat", sagt der Anwalt des Angeklagten. Genau genommen waren es allerdings mehrere schwere Fehler, die dem litauischen Staatsbürger im April und Mai dieses Jahres "unterlaufen" sind. Denn dem 50-Jährigen konnten insgesamt acht Einbruchsdiebstähle in Niederösterreich nachgewiesen werden.
Begonnen hatte die Serie am 21. April in Baden. Da brach der gelernte Automechaniker das Fenster einer Tierfachhandlung auf, gelangte so ins Innere des Geschäftes und knackte dort den Tresor im Büro mit einem mitgebrachten Winkelschleifer. Rund 1.200 Euro in bar konnte er erbeuten - und unerkannt verschwinden.
Unter anderem deshalb, weil er eine Überwachungskamera außer Gefecht setzte, indem er den Inhalt einer Dose Coca Cola über sie schüttete.
Weniger erfolgreich war der Litauer dann am darauffolgenden Tag, als er in eine Firma im Bezirk Neunkirchen einstieg und sich mit 107 Euro in bar begnügen musste.
Waren und Bargeld im Wert von rund 5.000 Euro waren die dann wieder fettere Beute beim Einbruch in eine weitere Tierhandlung in St- Pölten, ehe ihm am 25. April in Sulz im Wienerwald (Bezirk Mödling) die Flucht mit mehr als 40.000 Euro gelang, nachdem er sich durch Aufbohren einer Türe Zugang zum örtlichen "Nah & Frisch"-Markt verschafft hatte. Auch hier knackte der 50-Jährige wieder mittels Winkelschleifer einen Tresor - hatte diesmal jedoch Hilfe. Nach seinem Komplizen in diesem Fall wird noch gefahndet.
Weitere Coups folgten in Leobendorf (Bezirk Korneuburg) und Eisenstadt. In beiden Fällen gelangte der Mann durch Aufschneiden von Tresoren an eher geringere Summen Bargeld. In einem Autohaus in Melk erbeutete er schließlich noch einmal 16.000 Euro in bar sowie einen E-Scooter, ehe er gefasst werden konnte.
Chemikalien und Feuerlöscher
Neben dem gewerbsmäßigen Einbruchsdiebstahl legt ihm die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt außerdem Sachbeschädigung zur Last, weil er nicht nur in Baden versucht hatte, seine Spuren zu verwischen. Auch bei den weiteren Taten habe er "chemische Flüssigkeiten" und Reinigungsmittel verwendet, um Alarmanlagen oder Überwachungskameras auszuschalten, einmal auch einen Feuerlöscher. Bewegungsmelder seien aus der Wand gerissen worden, heißt es in der Anklage.
Am Landesgericht Wiener Neustadt bekennt sich der Litauer am Donnerstag im Wesentlichen schuldig. Doch auch seine späte Reue bewahrt ihn nicht vor dem Gefängnis. Das Urteil, drei Jahre Haft, ist nicht rechtskräftig.
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