Pride in Himberg: „Wir sind keine Spaßveranstaltung“

Pride in Himberg: „Wir sind keine Spaßveranstaltung“
Regenbogenparade feiert am Samstag erstmals "Gastspiel" in der kleinen niederösterreichischen Gemeinde Himberg

Einmal im Jahr findet in der Bundeshauptstadt die Vienna Pride statt – eine Regenbogenparade, die von Jahr zu Jahr beliebter wird. In Himberg im Bezirk Bruck an der Leitha gibt es diesbezüglich am Samstag eine Premiere: Zum ersten Mal in Österreich findet nun eine Pride-Parade außerhalb einer Stadt statt.

Der Grund dafür: Im Juli wurde ein homosexuelles Pärchen in Himberg verbal attackiert. Bürgermeister Ernst Wendl meinte zu dem Vorfall, dass er gegen solche Angriffe machtlos sei.

1.000 Besucher erwartet

„Wir wollen den Menschen und vor allem dem Bürgermeister von Himberg zeigen, dass man sehr wohl etwas gegen Diskriminierung tun kann,“ sagt Katharina Kacerovsky, die Organisatorin und Geschäftsführerin der Stonewall GmbH. Unter dem Motto „Vienna Pride goes Himberg“ werden sich Demonstranten – die Veranstalter rechnen mit rund 1.000 – gemeinsam für die Rechte von sexuellen Minderheiten stark machen.

Der Demozug startet um 12 Uhr beim Bahnhof und endet um 13 Uhr mit der Abschlusskundgebung am Hauptplatz. Bis 15 Uhr sorgen zudem DJs für Stimmung. Organisatorische Herausforderungen, die auch den Bürgermeister beschäftigen: „Wir mussten die ursprüngliche Route optimieren, da eine Ortsdurchfahrt nicht möglich gewesen wäre. In Gesprächen konnten wir das aber lösen.“ Ein Problem mit der Parade habe er aber keineswegs, betont Wendl.

Respekt untereinander

„Gegenseitige Wertschätzung ist heutzutage enorm wichtig. Man muss jede und jeden so akzeptieren, wie er oder sie ist. Verschiedene Hobbies etwa werden ja auch akzeptiert, warum dann nicht auch unterschiedliche sexuelle Orientierungen?“, sagt der Bürgermeister. Wertschätzung und Respekt gegenüber sexuellen Minderheiten wollen die Veranstalter genau mit solchen Paraden erreichen. „Wir sind keine Spaßveranstaltung, sondern wir wollen für die Rechte der Diskriminierten und Unterdrückten einstehen“, sagt Kacerovsky.

Beschwerden aus dem Ort gebe es keine. „Im Gegenteil: „Wir haben bereits zahlreiche Zuschriften bekommen. Darunter etwa von Gastronomen, die Stehtische für uns aufstellen.“

 

- Melanie Baumgartner

Kommentare