Dach undicht: Sanierungsstreit um die Prandtauerhalle in St. Pölten

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Die bekannte Sportstätte müsste dringend erneuert werden, doch das könnte noch Jahre dauern.

Wenn es in der Landeshauptstadt um das Thema Sport geht, spielt die Prandtauerhalle – benannt nach dem barocken Architekten Jakob Prandtauer – eine Hauptrolle.

Die Sportstätte ist unter der Woche durch Schulen wie die BASOP/BAfEP und das BORG vollständig ausgelastet, an den Wochenenden finden Veranstaltungen wie etwa Badminton-Turniere statt.

Doch an dem 1974 errichteten Gebäude nagt der Zahn der Zeit: Das Dach ist undicht, es regnet ein, und auch die Leitungen müssten dringend erneuert werden. Klar ist: Eine Sanierung würde teuer kommen – von etwa 2,7 Millionen Euro ist derzeit die Rede.

Um die dringend notwendige Erneuerung der Prandtauerhalle ist ein Streit entbrannt – verursacht vor allem durch die komplexe Eigentums- und Verantwortungslage: Eigentümer der Halle ist das Land Niederösterreich. Das Nutzungsrecht liegt bei der Bildungsdirektion NÖ, die wiederum die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) beauftragt hat, ein Maßnahmenpaket zum Werterhalt des Objekts zu erstellen. Die Stadt St. Pölten ist für den Betrieb der Halle zuständig.

Schleppende Entwicklung

Das dringend nötige Projekt lässt weiter auf sich warten – und es könnte noch Jahre dauern, bis tatsächlich etwas passiert.

Ein Grund für die schleppende Entwicklung liegt im groß angelegten Neubauprojekt der angrenzenden Bundesbildungsanstalt für Sozial- und Elementarpädagogik (BAfEP/BASOP). Seit Jahren sind Hunderte Schüler in Containerklassen untergebracht.

Nun wurde der Baustart für das 36,5 Millionen Euro teure Projekt für den Winter 2025 angesetzt. Die Bauzeit beträgt rund zwei Jahre. Erst danach – so erklärt ÖVP-Landtagsabgeordneter Florian Krumböck – könne auch mit der Sanierung der Prandtauerhalle begonnen werden.

Ball liegt beim Finanzministerium

„Dennoch hat die Stadt bisher keine Einigung mit dem Bund zustande gebracht, um eine Lösung auf den Weg zu bringen. Das Land NÖ ist jedenfalls bereit, nach einer Einigung zwischen Stadt und Bund die Umsetzung der Hallen-Sanierung zu koordinieren und umzusetzen – so wie auch bei der BAfEP“, betont Krumböck.

Seitens der Stadt St. Pölten verweist man hingegen auf fehlende Entscheidungen auf Bundesebene: „Unser Wissensstand ist, dass sowohl die Projekte BASOP-BAfEP als auch die Prandtauerhalle zwecks Finanzierung und juristischer Abklärung noch immer beim Finanzministerium liegen“, heißt es aus dem Rathaus. 

Man betont, als Betreiberin der Halle „alles in unserer Macht Stehende“ zu unternehmen, um die aktuellen Schäden zu minimieren und weitere zu verhindern.

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