St. Pölten: Sicherheitszentrum fix, aber Sorge um Starkregen

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Für die besorgten Anrainer werden Infoabende veranstaltet, bald sind die Bürger aber auch selbst am Wort.

Seit ein paar Tagen liegen alle Karten auf dem Tisch: Um mehr als 171 Millionen Euro wird in St. Pölten ein Polizei-Sicherheitszentrum gebaut.

Geplanter Baustart ist der Sommer 2027, die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2030 vorgesehen. Errichtet werden die Gebäude beim bestehenden Landeskriminalamt Niederösterreich.

Das Projekt hat in der Vergangenheit jedoch auch für massive Kritik von Anrainerseite gesorgt. Der KURIER berichtete über die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger in der Eisberg-Siedlung bereits mehrfach.

Ruf nach Schutzkonzept

Das Land versucht, mit Infoveranstaltungen gegenzusteuern. Nach dem zweiten Treffen, das kürzlich stattfand, betonte ÖVP-Landtagsabgeordneter Florian Krumböck, dass viele Befürchtungen inzwischen entkräftet werden konnten: „Von einem Monsterbau oder von permanentem Hubschrauberlärm kann keine Rede mehr sein.“

Der neue Sicherheitscampus werde deutlich von der Wohnsiedlung abgerückt, füge sich in die Landschaft ein, verzichte auf einen Hubschrauberlandeplatz und sehe ein schallgeschütztes Trainingszentrum im Kellergeschoß vor.

Auch die Zufahrt über die B1 und die geplante Umwidmung der Lackenbauer Straße zu einem Geh- und Radweg wurden positiv aufgenommen.

"Bereits jetzt gibt es Überlastungen"

Ein zentrales Anliegen bleibt jedoch der Schutz vor Starkregen. Nach den Überflutungen im September 2024 äußerten viele Anrainer erneut Sorgen. Zwar soll das Sicherheitszentrum Regenwasser gedrosselt in die Kanalisation einspeisen, doch Krumböck fordert diesbezüglich mehr Engagement von der Stadtregierung: „Bereits jetzt gibt es Überlastungen. Die SPÖ-Stadtregierung muss endlich handeln und ein Schutzkonzept für die Siedlungen vorlegen.“ Die Stadt sei dem Infoabend erneut ferngeblieben, kritisierte der Politiker.

Bürger sind gefragt

Ab Herbst können Bürger im Rahmen der öffentlichen Auflage der Flächenwidmungs- und Bebauungsplan-Änderungen ihre Bedenken einbringen. „Das ist ein entscheidender Moment – alle Rückmeldungen müssen von der Stadtplanung berücksichtigt werden“, ist sich Krumböck sicher.

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