Pralinen-Krimi in der Wachau: Wieder Antrag auf Wiederaufnahme

Der Verurteilte bei seinem Prozess im Landesgericht Krems.
Der Winzer, der zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, will erneut seine Unschuld beweisen. Ex-Minister Böhmdorfer nimmt sich des Falls an.

Seit bald 15 Jahren sitzt Helmut Osberger im Gefängni: Er soll 2008 versucht haben, den Bürgermeister von Spitz, Hannes Hirtzberger, mit Strychnin in einer Praline zu töten. Laut Kronenzeitung haben sich nun Ex-Justizminister Dieter Böhmdorfer und seine Kanzlei der Causa angenommen.

Das Juristenteam recherchiere demnach seit Monaten: Man habe neue Beweise, hieß es. Unter anderem passe die Menge Gift gar nicht in eine kleine Praline. Auch habe Osberger schon vor dem Vorfall unter Polyarthrose gelitten, die auch die Finger und Handgeleke beeinträchtige. Das Präparieren einer Praline sei allein schon aus motorischer Sicht nicht möglich gewesen. Für Böhmdorfer seien die jedenfalls Grund genug für eine Wiederaufnahme des Verfahrens.

Begehren abgewiesen

Die Staatsanwaltschaft  Krems sah das anders und wies das Begehren Osbergers ab. Nun obliegt die Entscheidung dem Oberlandesgericht in Wien.

Freilich gab es unter anderem schon 2018 ähnliche Versuche: Damals stellte Verteidiger Wolfgang Blaschitz beim Landesgericht Krems einen Wiederaufnahmeantrag des Strafverfahrens. Auch damals wurde argumentiert, dass die Giftmenge nicht in einer Praline Platz fände - ohne Erfolg.

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