Polizeieinsatz gegen Partyvolk

Polizeieinsatz gegen Partyvolk
Eine private Party wurde im Internetangekündigt und geriet außer Kontrolle. 80 Polizisten mussten 700 Kids bändigen.
Polizeieinsatz gegen Partyvolk

Wir woll’n den Maxi seh’n“. Hunderte Jugendliche riefen Samstagabend in Klosterneuburg lautstark nach ihrem vermeintlichen Gastgeber, doch der ließ sich nicht blicken. Was als Pool-Party eines 16-Jährigen geplant war, endete mit einem Großeinsatz der Polizei, die stundenlang brauchte, um mehr als 700 ungeladene Gäste nach Hause zu schicken.

Polizeieinsatz gegen Partyvolk

Dabei hatte alles ganz harmlos begonnen: Maxi H. hatte vergangenes Wochenende „sturmfreie Bude“. Er organisierte im Haus seiner Mutter in der Weidlinger Straße eine Party und lud dazu via Facebook ein. Maxis Freunde schickten die Einladung ihrerseits weiter, und es dauerte nicht lange, bis lawinenartig Tausende Jugendliche von der eigentlich privaten Party wussten.

Eigendynamik

„Wir bekamen eine Woche vorher einen anonymen Hinweis und nahmen Kontakt mit Familie H. auf“, erzählt der stellvertretende Polizei-Bezirkschef Gerhard Schmelzer. Die Mutter untersagte daraufhin die Party und Maxi versuchte verzweifelt, seine Facebook-Freunde wieder auszuladen. Doch mittlerweile hatten mehr als 1500 Menschen ihr Kommen angekündigt. Auch Querverweise auf den Film „Project X“ über eine ausufernde Party, die in einem Desaster endet, tauchten auf.

Am Samstag war Maxi vorsorglich nicht zu Hause. Das Wohnhaus war versperrt und dunkel, die Rollläden vor den Fenstern herunter gelassen. Statt dem Gastgeber warteten Polizisten, die den Bereich vor dem Haus zur Verbotszone erklärt und mit Tretgittern abgeriegelt hatten.

„Wir haben schon am Bahnhof auf erste Jugendliche aus Wien gewartet und sie von der Absage informiert“, erzählt Schmelzer. Trotzdem hielt der Zustrom ungebrochen an.

Die Polizei forderte Verstärkung an – zuerst aus anderen NÖ-Bezirken, schließlich auch aus Wien. Insgesamt waren mehr als 80 Beamte im Einsatz. Als einige Jugendliche Bierflaschen auf vorbeifahrende Autos warfen, Böller neben Polizeihunden detonierten und über Megafon zum Sturm des Hauses aufgerufen wurde, begannen die Beamten, das Partyvolk in Richtung Weidlinger Bahnhof abzudrängen.

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Mit dem letzten Bus nach Wien war der Spuk kurz vor ein Uhr Früh vorbei. Festgenommen wurde niemand, aber die Polizei nahm die Daten einiger besonders exzessiver Jugendlicher auf. Sie müssen mit Verwaltungsverfahren wegen aggressivem Verhaltens und Anstandsverletzungen rechnen. Darüber hinaus untersuchen die Beamten, wer für beschädigte Autos und einen eingetretenen Gartenzaun verantwortlich ist.

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