Polizei-Razzia mitten in der City

Finanzpolizei
Pfusch im Herzen von St. Pölten. Die ertappten Bauarbeiter gehören zu einer Firma, gegen die schon ermittelt wird.

Aufregung am Montag mitten in der St. Pöltener City. Bei einem Haus in der Wiener Straße, nur einen Steinwurf vom Rathausplatz entfernt, stoppten plötzlich mehrere Polizeifahrzeuge. Grund: Razzia auf einer Baustelle. Vier Arbeiter gerieten ins Visier der Ermittler. Nach einer Überprüfung stand fest, dass die Männer weder eine Aufenthaltsbewilligung geschweige denn eine Arbeitserlaubnis hatten.

Den Fall ins Rollen brachte ein Arbeiter, der mit einem Firmenauto durch die Innenstadt kurvte. Polizisten hielten den Mann an und wurden stutzig. Denn der Ausländer konnte sich nicht ausweisen, gab aber an auf einer Baustelle zu arbeiten. Als die Beamten kurze Zeit später das Objekt unter die Lupe nahmen, stellte sich heraus, dass es sich um einen größeren Fall handeln dürfte. „Die Firma, die hier am Werk war, verfolgen wir schon seit Längerem kreuz und quer durch Österreich“, sagt Wilfried Lehner, Leiter der Finanzpolizei, im Gespräch mit dem KURIER. Die Ermittlungen in der Causa seien aber noch nicht abgeschlossen.

Subfirma

Schnell machten Gerüchte die Runde, der zukünftige Mieter, eine bekannte St. Pöltener Bäckerei-Kette, könnte den Auftrag an die dubiose Wiener Firma gegeben haben. „Stimmt nicht“, sagt eine Mitarbeiterin. „Wir haben noch nicht einmal den Schlüssel für das Haus.“

Das Rätsel konnte schließlich die Immobilienfirma Oswald H. Borger GmbH lösen, der das Objekt gehört. „Wir haben ein Unternehmen aus Wien beauftragt, im Innenhof Arbeiten durchzuführen. Der Auftrag wurde aber an eine Subfirma weitergeben. Dass hier etwas nicht in Ordnung ist, konnten wir natürlich nicht wissen“, betont Oswald Borger.

Wie die Auftragsvergabe an die Subfirma gelaufen ist, wird nun in den kommenden Wochen von der Finanzpolizei genau geprüft werden. „Dass die beschuldigte Firma nicht einmal über eine ordentliche Postadresse verfügt, hätte aber eigentlich zu denken geben müssen“, sagt Lehner.

Die Arbeiten in der Wiener Straße dürften bald fortgesetzt werden. Schließlich soll hier in Kürze ein Bistro entstehen.

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