Polizei jagt die Donau-Piraten

Polizei jagt die Donau-Piraten
Ganoven schlugen im Emmersdorfer Hafen zu. Sie erbeutetensieben Außenbordmotoren im Wert von 12.600 Euro.

Die Donau-Piraten haben wieder zugeschlagen. Nachdem sie vor einigen Wochen den Hafen in Marbach an der Donau ins Visier nahmen, steuerten sie dieses Mal den Sportboothafen in Emmersdorf, Bezirk Melk, an. Die Beute: Sieben Außenbordmotoren im Wert von mehr als 12.600 Euro.

Die Polizei geht davon aus, dass die Ganoven in der Nacht auf Samstag mit einem Ruderboot in die Hafenanlage gelangten. Dann kaperten sie eine Motorzille und fuhren die verschiedenen Stege ab. Dass die Motoren teilweise mit Ketten und Vorhangschlössern gesichert waren, bereitete den Kriminellen keine Probleme. Sie gingen mit einem Bolzenschneider ans Werk, binnen Sekunden waren die Sicherungsketten durchtrennt.
Auch ein Arbeitsboot der Feuerwehr Gossam wurde um eine Antriebsmaschine erleichtert, sehr zum Ärger von FF-Kommandant Karl Kerschbaumer. "Wir brauchen unsere Boote, weil wir sehr viele Einsätze auf dem Wasser haben. Ein Motor kostet um die 1600 Euro, das ist nicht gerade wenig. Jetzt müssen wir uns einen neuen anschaffen."
Nach dem Coup dürften die Täter mit der Zille den Hafen verlassen haben. Bei der Übersetzungsanlage legten sie schließlich an und verluden die Beute in einen Klein-Lkw bzw. ein Auto.

Wenig erfreut über die nächtliche Aktion der Donau-Piraten zeigt sich Gerhard Sedlacek, der nicht nur Mediensprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten, sondern auch Obmann des Bootssportförderungsverein (BSFV) in Emmersdorf ist. "Einen absoluten Schutz vor Dieben gibt es natürlich nicht. Man kann einen Hafen ja nicht einfach von außen zusperren."
Der neue Coup alarmiert Feuerwehren entlang der Donau. Es ist erst ein Jahr her, dass eine andere - inzwischen gefasste Bande - zahlreiche Außenborder gestohlen hat.

Inzwischen haben die meisten Wehren ihre Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. "Wir haben die Schrauben mit Stahlrohren abgedeckt, damit man die Motoren nicht so leicht abmontieren kann", sagt der Spitzer Kommandant Thomas Murth.

Alle hoffen, dass die Polizei die Fälle bald aufklären kann, die Beamten ermitteln jedenfalls auf Hochtouren. Hinweise werden unter  059133/3130 entgegengenommen.

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