Politik-Urgestein auf Stimmenfang
Ein Fußgängersteg für den Ortsteil Albrechtsberg. Den fordert die ÖVP dieser Tage vehement ein. "Warum wird dieser abgelehnt? Nur aufgrund einer Wahl unsere Vorschläge abzulehnen, ist nicht korrekt", wettert ÖVP-Obmann Anton Höllmüller.
Adressiert ist die Beschwerde an einen, der aus Loosdorf schon gar nicht mehr wegzudenken ist. Josef Jahrmann, 1947 in Spitz geboren, ist seit einer halben Ewigkeit SPÖ-Bürgermeister von Loosdorf im Bezirk Melk. Seit 1986 führt er die Geschicke der Gemeinde, es war nicht sicher, ob er sich noch einmal in die Schlacht um Stimmen und Mandate wirft. Ein geeigneter Nachfolger war aber nicht in Sicht, deshalb muss es der "Joschi", wie ihn die meisten nennen, noch einmal richten. Er zählt damit zu den dienstältesten Ortschefs einer ganzen Region.
"Mir machen die Arbeit und der Wahlkampf noch immer Spaß", erzählt er. Auch wenn sich in den vergangenen Jahrzehnten einiges geändert habe. Soziale Medien"Das direkte Gespräch mit den Bürgern ist heute noch genauso wichtig wie vor 20 Jahren. Eine immer größere Rolle spielt aber das Internet. Man muss auch über die sozialen Medien wie Facebook mit den Menschen kommunizieren."Jahrmann werden beste Kontakte in die hohe Politik nachgesagt. Er soll Ministern richtiggehend lästig gewesen sein, damit Loosdorf endlich einen modernen Polizeiposten bekommt. Seine Hartnäckigkeit zahlte sich aus, jetzt haben die Ermittler eine ordentlichen Stützpunkt in Autobahnnähe. Auch der Kontakt zu Landeschef Erwin Pröll soll ein sehr unkomplizierter sein, erzählt man sich.Und da wäre noch die Sache mit dem Fußgängersteg in Albrechtsberg. "Der würde 300.000 Euro kosten. Viel zu teuer, man sollte mit dem Steuergeld sorgsam umgehen", brummt der 67-Jährige. Wahlkampfgeplänkel halt, für das rote Urgestein nichts Neues.
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