Pleite verzögert Nobelhotel-Verkauf
Die Serie von Pleiten, Pech und Pannen rund um die ehemalige Nobelherberge Sauerhof in Baden geht weiter. Seit Monaten wird mit potenziellen Käufern von Liegenschaft und Gebäude verhandelt – erst erfolglos, jetzt möglicherweise sogar vergeblich. Weil die in Luxemburg eingetragene Eigentümergesellschaft Insolvenz anmelden musste, wurden die Gespräche gestoppt. Wie es weitergeht, muss jetzt die Masseverwalterin sagen – eine Luxemburger Anwältin.
"Alle weiteren Schritte zum Verkauf des Hotels sind (...) abzustimmen", teilt auch die Erste Bank auf KURIER-Anfrage mit. Die Bank war zuletzt maßgeblich an den Gesprächen mit Interessenten beteiligt. Zu ihren Gunsten ist im Grundbuch nämlich ein Pfandrecht an der Liegenschaft mit einem Höchstbetrag von 7,8 Millionen Euro eingetragen.
Verlorene Zeit
Am Anfang der ganzen Geschichte stand das Ende der Grand Hotel Sauerhof Betriebsges.m.b.H. Anfang Februar musste der sieche Hotelbetrieb Konkurs anmelden, mehr als 20 Mitarbeiter waren betroffen.
Grund und Gebäude gehörten aber nicht der Betriebsgesellschaft, sondern der Luxemburger Aktiengesellschaft Omnium D'Investissement Immobiliers. Sie wiederum ist zwischenzeitlich in der Helnan International S.A. aufgegangen.
Über den Verkauf der Liegenschaft wurde zuerst monatelang exklusiv mit einem russischen Investor verhandelt. Nachdem diese Gespräche gescheitert waren, wurde ein Mindestpreis von 4,5 Millionen Euro festgelegt. Im Oktober hat die Erste Bank bestätigt, dass ein Angebot von über fünf Millionen vorliegt. Pustekuchen? Wie es nach der Helnan-Insolvenz weitergeht, ist unklar. "Wir (...) werden uns dafür einsetzen, dass der Verkaufsprozess durch die Konkurseröffnung nicht verzögert wird", heißt es von der Erste Bank.
Rückschlag
Mit Zähneknirschen nahm man die Nachricht in der Stadt Baden auf. "Wir haben gehofft, bis Ende des Jahres einen neuen Eigentümer zu haben", erklärt dazu Tourismus-Direktor Klaus Lorenz, "das wird sich jetzt wohl nicht mehr ausgehen."
Die Stadt hat – wie berichtet – mehrmals klargestellt, dass für sie nur eine Nutzung als Hotel infrage kommt, sie das Areal des einstigen Hotel-Aushängeschild nicht umwidmen wird. Auf den Sauerhof als Leitbetrieb wird sie aber noch länger nicht setzen können. Die letzte Sanierung liegt einige Jahre zurück, mögliche Käufer müssten auch groß in die Substanz investieren. Schätzungen gehen von einem zweistelligen Millionenbetrag aus, der nötig wäre.
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