Paudorf: Etappensieg gegen Steinbruch
Ihre Hartnäckigkeit dürfte sich ausgezahlt haben. Im Streit um den geplanten, zweiten Steinbruch in Paudorf im Bezirk Krems sieht es so aus, als ob die Bürgerinitiativen im dreijährigen Kampf gegen das Projekt der Firma Asamer einen Etappensieg feiern dürfen. Das neue Abbaugebiet scheint vorerst gestoppt, seit der zuständige Landesrat Karl Wilfing eine klare Position bezogen hat. Die besorgten Anrainer können sich freuen und erleichtert aufatmen.
Wie berichtet, will die Firma Asamer ihren bestehenden Steinbruch um ein Abbaugebiet erweitern - und das auf einem Areal, das dem Benediktinerstift Göttweig gehört und im Dunkelsteinerwald liegt. Seit die Pläne bekannt sind, gibt es Widerstand. Die Anrainer sind besorgt, befürchten noch mehr Lärm, Staub und Lkw-Verkehr ertragen zu müssen. Seit drei Jahren wehren sich die beiden Bürgerinitiativen "Lebenswertes Paudorf" und "FreundInnen des Dunkelsteinerwalds" gegen das geplante Bauprojekt.
Mit seinen Aussagen sorgt der für Raumordnung zuständige Landesrat Karl Wilfing nun für freudige Gesichter in Paudorf. " Wir werden nur Hand in Hand mit der Gemeinde und keinesfalls über deren Kopf hinweg entscheiden. Solange sie keinen Antrag stellt, wird es auch keine Umwidmung des Grundstücks geben", erklärte Wilfing. Da sich alle Gemeinderäte schon im Vorjahr in einem Beschluss einstimmig gegen den zweiten Steinbruch ausgesprochen haben, ist wohl die Erweiterung vorerst vom Tisch. Für die Sprecher der Initiativen ist das Wilfing-Statement eine Sensation.
Schriftlich
"Wir sehen das als Etappensieg. Jetzt hoffen wir, dass wir seine Erklärung auch in schriftlicher Form bekommen können", schildert Wolfgang Janisch, Sprecher der Initiative
"Lebenswertes Paudorf". Eine Gefahr sieht er allerdings noch. "Die Firma Asamer wird bestimmt alles versuchen, unseren Bürgermeister umzustimmen", erklärt Janisch, der eine langfristige Verhinderung des Steinbruchs nur dann gesichert sieht, wenn das "artenreiche Gebiet jetzt unter Landschaftsschutz gestellt wird".
Vorsichtig optimistisch ist auch Bürgermeister Leopold Prohaska. "Die Haltung des Landes NÖ ist sehr erfreulich. Doch die Landesregierung hat jederzeit die Möglichkeit, die Raumordnung zu ändern", sieht Prohaska keine Garantie gegen das Projekt. Die Firma Asamer will nun gemeinsam mit der Gemeinde eine Lösung finden. "Der Betrieb hat um ein Gespräch gebeten", sagt Prohaska. Auch das Stift Göttweig hat angekündigt, mithilfe von Mediation das zuletzt abgekühlte Gesprächsklima verbessern zu wollen - mit dem Ziel, die Erweiterung zu erwirken.
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