Bürgermeister in der Kritik

Bürgermeister in der Kritik
Stiftungsgründer spricht von „diktatorischen Zuständen“ im Dorf. Der Ortschef kontert.

Die „Einladung zum Ortsgespräch“ im Gemeinschaftshaus Harmannstein in der Gemeinde Großschönau, Bezirk Gmünd, beinhaltet ein Detail, das Johannes Hahn sauer aufstößt. Der Gründer der „PAN-Gemeinschaft für Nachhaltiges Leben“ ärgert sich, dass er und seine Mitglieder von Bürgermeister Martin Bruckner ausgeladen wurden. Im Brief an alle Dorfbewohner hat der die Adressen der ortsansässigen PAN-Familien bewusst ausgelassen und steht dazu. Er wolle keine Unruhe, und seine Bürger schützen, sagt Bruckner, der mit Hahn im Clinch liegt.

Seine Reaktion dürfte die Fortsetzung eines köchelnden Konflikts sein, obwohl er behauptet, dass es keinen Streit gibt. Wie berichtet, fühlt sich PAN-Gründer Johannes Hahn von seiner Gemeinde benachteiligt und erhebt schwere Vorwürfe gegen Bruckner. Die reichen von Betrug über Fördermissbrauch bis hin zum Vermischen von privaten und öffentlichen Interessen im Zusammenhang mit der Passivhaus-Siedlung „Sonnenplatz GmbH“. Bruckner konterte und sprach von Ermittlungen, die ohne strafrechtliche Ergebnisse geblieben seien.

Bürgermeister in der Kritik
Im schwelenden Öko-Clinch antwortet Bürgermeister Martin Bruckner mit folgender Aktion: Seine „Herzliche Einladung zum Ortsgespräch“ im Gemeinschaftshaus erging an „alle Dorfbewohner der Häuser 1 sowie 3 bis 36“ – außer 2, 37 und 38. „Harmannstein 2“ ist die Wohnadresse von Johannes Hahn, der von diktatorischen Zuständen spricht. In den Häusern mit den Nummern 37 und 38 leben ebenfalls PAN-Familien. „Das sind Vorgänge, die nicht nur die bürgerlichen Grundrechte aller Mitglieder im PAN-Projekt verletzen, sondern auch menschlich abwertend und diskreditierend sind“, betont Hahn. Diese Ungleichbehandlung von Bürgermeister Bruckner könne er nicht stillschweigend hinnehmen.

Verhältnis

Die Aufregung kann Bürgermeister Bruckner nicht verstehen. Die Gruppe „Pan“ sei aus mehreren Gründen nicht eingeladen worden, wobei der wesentliche Grund „ihr Verhältnis zur Dorfgemeinschaft ist“, ließ er Hahn in einem Schreiben wissen.

Bruckner wolle keine Unruhe im Ort. „Hahn negiert alles. Und die Bösen sind immer nur die anderen“, erklärt der Gemeindechef im Gespräch mit dem KURIER. Wenn Johannes Hahn einen Verstoß gegen die Gemeindeverordnung sehe, könne er ja eine Anzeige machen. „Offenbar haben wir nichts Falsches gemacht, sonst wäre er schon bei der Staatsanwaltschaft gewesen“, sagt Bruckner.

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