Ostumfahrung: Bauern geben Gründe nicht freiwillig her

Ostumfahrung: Bauern geben Gründe nicht freiwillig her
Landwirte protestieren gegen Straßenprojekt. Das Land NÖ ist über die Haltung verwundert

Ein Großteil der 4,8 Kilometer langen und 35 Millionen Euro teuren Ostumfahrung von Wiener Neustadt soll über Lichtenwörther Ackerböden führen. Doch dort wird der Widerstand gegen das seit Jahrzehnten diskutierte Projekt immer größer. „Freiwillig“, so Landwirt Johann Müllner, „werden wir unsere Äcker sicher nicht hergeben“.

Rund 18 Hektar Grünflächen müssten für die Umfahrung in ein Betonband verwandelt werden. Die Plattform „Vernunft statt Ostumfahrung“ und andere Initiativen torpedierten das Projekt und erreichten eine Prüfung der Umweltverträglichkeit vor dem Bundesverwaltungsgericht. Anfang Dezember kam es zum letzten Verhandlungstag, das Urteil soll demnächst fallen. Währenddessen macht die Umweltinitiative weiter mobil. Dieser Tage marschierten einige Bauern mit Transparenten medienwirksam auf ihren „Kategorie A“-Böden auf. Sie wollen das „Top-Ackerland“ weiter bewirtschaften und nicht die Abgase von 15.000 Pkw und Lkw täglich. Landwirt Johann Bauer erinnert an ein jahrelang zurückliegendes Versprechen des Wiener Neustädter Bürgermeisters Klaus Schneeberger. Er habe damals im Zuge von Besprechungen zugesagt, dass es keine Zwangsenteignungen geben werde.

"Sollen zu ihrem Wort stehen"

Andererseits haben die Betroffenen damals im Zuge der Einreichung der Umfahrung auch ihre Bereitwilligkeit zum Verkauf der Gründe signalisiert, erklärt der Chef der Landesstraßenplanung, Christof Dauda. „Ich würde mir erwarten, dass auch sie jetzt zu ihrem Wort stehen“. Es habe vor mehr als zwei Jahren eine Vielzahl von „konstruktiven Vorgesprächen“ gegeben. „Oberstes Ziel ist, die Grundstücke gütlich zu bekommen“, so Dauda.

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