Ostereier-Helga hält den Weltrekord
Manche Menschen nehmen Beruhigungstabletten, ich heize mir den Kachelofen ein und bemale Eier. Da kann ich so richtig entspannen.“ Helga Schmid aus Kirchberg an der Pielach im Bezirk St. Pölten hat nicht nur einen feinen Sinn für Humor, sondern auch eine äußerst feine Strichführung.
Seit knapp zwei Jahrzehnten hat sich die Landwirtin ganz dem Ostereierbemalen verschrieben. „Tag und Nacht bin ich am Werken. Zum Glück brauch ich nicht viel Schlaf“, erzählt Schmid. Im Jahr 2000 trieb sie ihr Lieblingshobby auf die Spitze. Mit unglaublichen 4515 verschiedenen geschmückten Eiern schaffte sie einen Eintrag in das Guinness Buch der Rekorde. „Das schaff’ ich jetzt nicht mehr. Macht aber nix, schließlich hat meinen Rekord eh noch niemand überboten.“
Zentrale Rolle
Ihr Ideen holt sich Schmid beim Melken der Kühe. „Weil Arbeit einfach kreativ macht“, meint die 51-Jährige. Das Material, wenn man es so nennen will, kommt aber nicht nur von den Hühnern. Auch an Wachtel, Wildhuhn oder Straußeneier legt sie Hand an. „Ich nehm’ was kommt“, lacht sie.
Warum gerade Ostern für die Landwirtin so eine zentrale Rolle in ihrem Leben spielt, erklärt sie so. „Diese Zeit hat mich schon immer unheimlich fasziniert. Nicht nur weil es für die Christen das wichtigste Fest ist, sondern auch deshalb, weil es einfach eine sehr schöne Tradition ist. Ostern ist für mich viel unverfälschter als Weihnachten.“
Unikate
Heuer wird Schmid rund 3000 der zerbrechlichen Kunstwerke herstellen. Ausgestellt werden die Eier im Gasthaus „Zum Schützenwirt“ vor dem Fest in Kirchberg. Dort malt sie auch und stellt dabei nur Unikate her. Nachsatz: „In meinem Haus werden sie kein einziges Ei finden.“
Schmid hat sich vorgenommen noch weiterzumachen, auch die kommenden Jahre. Der Hobby-Künstlerin sei bei der Arbeit noch nie fad geworden, erzählt sie. Obwohl sich die Zeiten verändert haben. „Die Geschäfte sind schon einmal besser gelaufen. Die Leute müssen halt leider sparen“, sagt Schmid.
Das viele Menschen zu Ostereiern greifen, die von Maschinen bemalt wurden, stört die Kirchbergerin hingegen nicht. „Es ist schon schön, wenn überhaupt noch an das Fest gedacht wird. Meine Eier sind halt etwas ganz Besonderes.“
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