Aufatmen im Ötscherland: Liftbetrieb für weiteres Jahr gesichert

Der Liftbetrieb auf den Großen Ötscher ist für ein weiteres Jahr gesichert.
Zumindest kurzfristig ist eine große Verunsicherung in der Ötscherregion gebannt. Bei einer Montagvormittag stattgefundenen Besprechung in Gaming entschieden Entscheidungsträger der niederösterreichischen Betriebsgesellschaft Ecoplus und aus der Region, dass der Betrieb der Ötscherlifte jetzt zumindest einmal für das Geschäftsjahr 2025/26 aufrecht bleibt.
Kurze Wintersaison
Mit dem frühen Saisonende am Ötscher Mitte März nach einer flauen Wintersaison und dem bevorstehenden Auslaufen einer Betriebsgarantie durch das Land NÖ hat sich im Ski-Ort Lackenhof massive Verunsicherung breitgemacht. Damit ist nun ein im Mai des Vorjahres präsentiertes Investitionspaket des Landes verlängert worden.
Wie berichtet, war im Mai des Vorjahres ein Investitionspaket im zweistelligen Millionenbereich für neue Liftanlagen und neue Mountainbikestrecken zugesagt worden, wenn ein vernünftiges und ausverhandeltes touristischen Ganzjahreskonzept präsentiert wird.

Besprechung in Gaming: v.l. Helmut Miernicki, ecoplus Geschäftsführer, Peter Müllner, Vizebürgermeister Marktgemeinde Gaming, KO Kurt Hackl, ecoplus Aufsichtsratsvorsitzender, Gerald Lechner, Vizebürgermeister Marktgemeinde Lunz am See und LAbg. Anton Erber
Als Nachfolger des damaligen Ecoplus-Aufsichtsratsvorsitzenden Jochen Danninger hat nun ÖVP-Klubobmann Kurt Hackl die Gespräche mit den Gemeindevertretern geführt. Die landeseigene Liftbetreibergesellschaft Hochkar & Ötscher Tourismus GmbH fällt ja in die Zuständigkeit der Ecoplus.
"Arbeit an zukunftsfähigem Weg"
"Der Betrieb der Ötscherlifte wird um ein Jahr verlängert. Damit ist bis Ende des Geschäftsjahres 2025/2026 für die Region Zeit, weiter am Ganzjahreskonzept zu arbeiten. Wir sind bereit, dem Team vor Ort die notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen. Ich erwarte mir aber, dass es weiterhin das intensive Bemühen der Gemeinden und touristischen Betriebe sowie mehr Kooperationsbereitschaft der Grundeigentümer gibt, am zukunftsfähigen Weg zu arbeiten“, sagte Hackl. Es brauche die gemeinsame Anstrengung der gesamten Region, fordert er.
Die Zusage zum Weiterbetrieb gelte vorerst für ein Jahr. Für 2027 und darüber hinaus gebe es noch keine Budgetbeschlüsse des Landes, dem Landtag könne er nicht vorgreifen, so Hackl weiters.
Ganzjahrestourismus
Von Anfang an sei klar gewesen, dass eine touristische Neupositionierung von Lackenhof als echte Ganzjahresdestination mit einer Qualitätsoffensive bei den Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben unterstützt werden müsse, erklärte Hackl, der auch auf mögliche Investoren verwies.
Die Unternehmensgruppe Lenikus habe bereits drei Bestandsobjekte erworben und wäre bereit, zu investieren, wenn die Seilbahn- und Freizeitinfrastruktur sowie das Radfahrangebot verbessert wird.
Herausfordernde Zeiten sieht Gamings Bürgermeister Andreas Fallmann (SPÖ) vor sich. Man werde die Anstrengungen, Nutzungsvereinbarungen zum Radfahren auf ausgewählten Forststraßen zu bekommen, verstärken, erklärte er. Etliche Grundeigentümer unterstützen die Initiativen bereits. Damit Gäste in Lackenhof nächtigen, brauche es ein hochwertiges Gravelbike-Angebot, so Fallmann, der damit attraktive Strecken auf befestigten Straßen und im Crossgelände meint.
Kritik der Grünen
Als Nebelgranaten, um den Verhandlungsstillstand zu verschleiern, nannte die Grünen-Klubchefin Helga Krismer Hackls Zusage. Sie forderte Transparenz zu Verhandlungen mit Hauptgrundbesitzer Thomas Prinzhorn. Ihre Anfragen an die Landesregierung blieben bislang unbeantwortet, kritisierte Krismer.
Sommerbetrieb
Aktuell läuft bei den Ötscherliften die Sommersaison mit dem Liftbetrieb beim Doppelsessellift Großer Ötscher täglich, lediglich Dienstag ist Ruhetag. Nach dem 7. September dreht der Lift dann bis 20. Oktober nur noch an den Wochenenden seine Runden.
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