Trauer über den Tod des "Ötscherpfarrers", der ein Waldviertler war

Pfarrer Sinnhuber wurde zum Ehrenbürger der Marktgemeinde Gaming ernannt
Zusammenfassung
- Roman Sinnhuber, bekannt als 'Ötscherpfarrer', starb im Alter von 95 Jahren und wird am 29. April in Großgöttfritz verabschiedet.
- Sinnhuber, ein spätberufener Priester, war für seine humorvollen Messen bekannt und wirkte in mehreren Pfarren, darunter Lackenhof und Gaming.
- Er erhielt Ehrenbürgerschaften und den Goldenen Ehrenring für seine diplomatische und fürsorgliche Amtsführung.
Als Pfarrer Roman Sinnhuber 2010 zu seinem 80. Geburtstag und anlässlich seiner bevorstehenden endgültigen Pensionierung zu seiner traditionellen Bergmesse am Gipfel des Ötschers lud, stieg selbst der damalige Diözesanbischof Klaus Küng zum Gipfelkreuz auf, um mitzufeiern.
Der gute Ruf des in Lackenhof stationierten und für etliche Pfarren in der Region verantwortlichen "Ötscherpfarrers“ war bis nach St. Pölten gedrungen. Am vergangenen Sonntag ist Sinnhuber im 95. Lebensjahr in der Gemeinde Großgöttfritz in seiner eigentlichen Heimat im Waldviertel gestorben.
Bei einem feierlichen Requiem wird er am 29. April (Beginn 14 Uhr) in der Pfarrkirche Großgöttfritz verabschiedet.
Spätberufener
Im Ötscherland herrscht Trauer über das Ableben des geselligen Seelsorgers, über den in der Bergwelt, in der das Du-Wort ungeschriebenes Gesetz ist, noch immer viele Erzählungen präsent sind. Sinnhuber war vor allem für seine mit Humor und Leichtigkeit zelebrierten Messen bekannt. Als Spätberufener 1965 zum Priester geweiht, war er zwölf Jahre in verschiedenen Mostviertler Pfarren als Kaplan eingesetzt. Bis er 1978 dem Ruf aus dem Bergdorf Lackenhof folgte.
Drei Pfarren
Dass er vom Skifahren keine Ahnung hatte, war nur eine der Herausforderungen, denen er sich stellen musste. Es galt, die entlegenen Bergbauernhöfe zu betreuen, den Schuldienst zu leisten, und auch die Kirchen in Lackenhof und Neuhaus bedurften einer dringenden Sanierung. Vier Jahre lang war er später auch noch zusätzlich Pfarrer von Gaming.
Diplomatisch und fürsorglich sowie für alle zugänglich, meisterte Sinnhuber alle Aufgaben bestens. 2010 wurde er zum Abschied zum Ehrenbürger der Gemeinde Gaming ernannt. Die Gemeinde Großgöttfritz, wo er im hohen Alter im Heimatort Sprögnitz lebte, verlieh ihm den Goldenen Ehrenring.
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