Öko-Strom: Initiative zündet Windkraft-Turbo

Öko-Strom: Initiative zündet Windkraft-Turbo
Ab 2014 sollen 20 neue Mega-Windräder in vier Waldviertler Bezirken den Strom für 40.000 Haushalte erzeugen.

Wir rechnen noch mit Widerstand. Aber wir legen alles offen auf den Tisch und wollen die Kritiker mit unseren Informationen überzeugen", sagt Theresa Willmann, Sprecherin der Firma "WEB Windenergie". Eine neue Initiative hat Großes vor und will mit einem behutsamen Ausbau nach und nach 100 Prozent des Waldviertler Strombedarfs aus Windenergie gewinnen.  In der ersten Ausbaustufe sollen ab 2014 vier neue Windparks mit einer Gesamtleistung von zirka 60 Megawatt errichtet werden. Damit können umgerechnet rund 36.000 bis 40.000 Haushalte pro Jahr mit grünem Strom versorgt werden.

Die ersten, neuen Standorte sind so gut wie fixiert. In den Gemeinden Irnfritz (Bezirk Horn), Waidhofen-Groß Siegharts (Bezirk Waidhofen an der Thaya), Grafenschlag-Großgöttfritz (Bezirk Zwettl) und Heidenreichstein-Aalfang (Bezirk Gmünd) sollen je fünf leistungsstarke und 140 Meter hohe Windräder   aufgebaut werden.  Als Entscheidungsgrundlage  dienten sowohl eine Windpotenzialanalyse  im Auftrag des Landes, die optimale   Standorte  beurteilte,  als auch aktuelle Wind-Messwerte.

Hügel "Weil   das   Waldviertler Hügelland  den Wind bremst,  sind höhere Anlagen nötig, um das Potenzial besser zu nutzen", erklärt Projektleiter Bernd Brantner, was seiner Ansicht nach weitere Vorteile bringt – einer der Pluspunkte schont die Augen. "Die neue Technik ermöglicht es, dass die Windräder im Wald versteckt werden können", erklärt Brantner. Schon jetzt gibt es die Zusage, den daraus erzeugten Grünstrom ab Ende 2014 in das Waldviertler Stromnetz   einzuspeisen.

Damit auch in Zukunft ein regionaler Ausbau der umweltschonenden Windkraft  möglich ist, versuchen die Zuständigen von Anfang an möglichst viele Gemeindebürger in den Entwicklungsprozess einzubeziehen. "Seit Herbst 2011 werden besorgte Anrainer laufend über unsere Vorhaben informiert und Vorgespräche mit Grundstücksbesitzern und Bürgermeistern geführt", erklärt Willmann. Das kommt an – genauso wie das neue "40-40-20-Ausgleichsmodell" für die jährliche Standortabgabe, die für jedes errichtete Windrad abzuliefern ist. "40 Prozent der Summe bekommt der Grundeigentümer, 40 Prozent die Standortgemeinde und 20 Prozent die jeweilige Kleinregion", sagt Brantner.

Der weitere Fahrplan: Im nächsten Jahr sollen die Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung folgen und ab 2014 die ersten, neuen Mega-Windräder stehen.

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