Öffnung Musikschule: Gänserndorf startet schon am Montag

Nach den ersten Vorwürfen von sexueller Belästigung an einer Musikschule im Weinviertel wurde eine Ombudsstelle eingerichtet
Land empfiehlt ab 18. Mai Musikschulunterricht, Bürgermeister Lobner öffnet schon am 4. Mai.

 Der grobe Fahrplan für die Rückkehr in die Schulen steht. Genauso wird im Mai der Musikschulunterricht wieder hochgefahren werden. In Niederösterreich gibt es dazu die Empfehlung, ab 18. Mai wieder den direkten, persönlichen Unterricht zu starten. In der Stadt Gänserndorf allerdings wird man früher dran sein. Da ist bereits ab Montag, 4. Mai, der Einzelunterricht in der Schule möglich. ÖVP-Landtagsabgeordneter und Bürgermeister Rene Lobner sieht in diesem Vorpreschen kein Problem: „Das ist kein Zwang, sondern ein Angebot für all jene, die wieder weg vom Video-Unterricht wollen.“

Gewerkschaft verärgert

Keine Freude damit hat die gewerkschaftliche Vertreterin der Musikschullehrer, Martina Glatz. In einem offenen Brief an Bürgermeister Lobner, der auch Obmann des Musikschulverbandes Gänserndorf ist, wird die Sorge um die Gesundheit der Lehrkräfte und der Schüler angesprochen. Den Brief beendete Glatz mit einer Aufforderung: „Ich bitte Sie dringend, Ihre Vorhaben zu überdenken, Ihre Fürsorgepflicht und Verantwortung wahrzunehmen, und auch bei der Wiederöffnung der Musikschule Vorsicht, Rücksichtnahme und Achtsamkeit, sowie den Schutz der Bediensteten und der Schüler in den Vordergrund zu stellen!“

Rene Lobner reagierte darauf gelassen: „Viel Lärm um nichts.“ Es gebe ab Montag keinen Zwang, den Musikschulunterricht persönlich durchzuführen, sondern nur, „wenn es Schüler und Lehrer auch wollen“. Grundsätzlich sei der Start am 18. Mai eine Empfehlung. Und diese würden unterschiedlich ausgelegt. Lobner: „Manche Gemeinde haben ihre Altstoffsammelstellen am Höhepunkt der Corona-Krise gesperrt gehabt. Bei uns waren sie durchgehend offen, wobei natürlich die notwendigen Vorkehrungen getroffen worden waren.“

Auch bei den Musikschulen würden die Vorgaben „nach bestem Wissen und Gewissen“ umgesetzt. Und: Obwohl es noch keinen Unterricht in den Schulen gibt, sind dort immer wieder Schüler beaufsichtigt und betreut worden. Beim Musikschulunterricht passiere das jetzt mit einem Instrument. Lobner: „Außerdem gibt es auch Eltern, die mit dem Videounterricht nicht zufrieden waren.“

Kommentare