Nur vier Ärzte für 19 offene Kassenstellen

Nur vier Ärzte für 19 offene Kassenstellen
Gleich drei Allgemein-Mediziner fehlen alleine im Bezirk Krems.

Noch immer sind 15 von 19 offenen Kassenarztstellen in Niederösterreich ohne Bewerber. Die Vertreter der Ärztekammer Niederösterreich sind inzwischen sehr besorgt und versuchen krampfhaft, weitere Mediziner zu finden, um die Planstellen zumindest bis zum Ende der Frist am 3. Mai großteils besetzen zu können. "Der Trend, auf den wir seit mehreren Jahren hinweisen, setzt sich nicht nur weiter fort, der Umstand, dass Kassenarztstellen nicht besetzt werden können, entwickelt sich zunehmend zu einem ernsthaften Problem", beschreibt Christoph Reisner, Präsident der nö. Ärztekammer, ein düsteres Bild.

Ausgeschrieben

Besonders schwierig sei die Ärztesuche im Bezirk Krems. Hier fehlen gleich insgesamt drei Allgemeinmediziner. Gefolgt von den Bezirken Neunkirchen, Bruck an der Leitha, Gänserndorf und Zwettl mit jeweils zwei ausgeschriebenen Kassenstellen. "Krems ist auch der Bezirk, in dem wir schon am längsten eine Hausarztstelle ausschreiben, leider bisher ohne Erfolg. Die Ordination in Krems-Rehberg befindet sich zum achten Mal unter den offenen Stellen", schildert Reisner.

Auch bei den Facharztstellen sei die Situation ähnlich besorgniserregend. Von den sechs offenen Facharztplätzen stechen die Stellen für Psychiatrie besonders hervor. "In Lilienfeld suchen wir bereits zum zehnten Mal nach einem Nachfolger, in Gänserndorf zum achten Mal", ergänzt Reisner. Auch die Kinder- und Jugendheilkunde bereitet den Kammervertretern Sorgen.

Fehlende Attraktivität

Reisner ortet in den Rahmenbedingungen, die das öffentliche Gesundheitssystem bietet, die Hauptgründe für die mangelnde Attraktivität von Kassenstellen. "Wir haben nicht zu wenige Ärzte, aber immer weniger haben Interesse, im öffentlichen Gesundheitssystem, also mit einem Kassenvertrag zu arbeiten. Die Arbeit als niedergelassener Kassenarzt muss wieder attraktiver werden", sagt Reisner und verlangt etwa die Abschaffung der "limitierten Leistungen".

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