Nur noch geschlechtsneutrale Straßennamen in St. Pölten

Nur noch geschlechtsneutrale Straßennamen in St. Pölten
ÖVP beklagte, dass Frauen bei den Benennungen Nachsehen hatten, SPÖ zog daraus die Konsequenzen.

Es wäre eigentlich nur ein Formalakt gewesen, der heute im St. Pöltner Gemeinderat über die Bühne hätte gehen sollen. Die Stadt hatte die Benennung von mehreren Straßenzügen geplant, die in den neuen Siedlungsflächen hinter dem Kaiserwald oder in Windpassing, Pottenbrunn und Weitern entstehen.

Kritik

Doch die ÖVP hatte mit den insgesamt 13 Namensgebungen ein Problem, denn nur eine Straße sollte künftig den Namen einer Frau tragen. "Frauen verdienen den gleichen Respekt wie Männer. Es ist zum Genieren, wenn man seitens des Magistrats und der Mehrheitsfraktion kaum Frauen für dieses ehrende Gedenk vorschlägt", polterte Regina Eendl, Obfrau der "Wir Niederösterreicherinnen - ÖVP Frauen in St. Pölten".

Nur noch geschlechtsneutrale Straßennamen in St. Pölten

Debatte im Gemeinderat

Gemeinderat

Am Dienstag dann die Überraschung. SPÖ-Bürgermeister Matthias Stadler setzte den Tagesordnungspunkt "Antrag auf Benennung neuer Verkehrsflächen" von der Tagesordnung ab. Damit bleiben 25 Verkehrsflächen vorerst unbenannt.

Diskussion

Künftig, so Stadler, sollen Straßenzüge in der Landeshauptstadt nur mehr "geschlechtsneutrale" Namen bekommen, betonte er. "Die Familien und Angehörigen dieser Persönlichkeiten haben es nicht verdient, dass öffentlich darüber diskutiert wird, ob nicht ein anderer Name für eine Straße besser geeignet wäre und damit die Leistungen der Namensgeberin bzw. des Namensgebers in Frage gestellt wird", sagt Stadler.

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