Notruf-Leitstelle NÖ übte Szenarien für Blackouts

Für alle Ausnahmesituationen ist die Rettungsleitstelle in Niederösterreich gerüstet.

Wenn der Strom ausfällt, steht das digitale Leben still. Damit eine der sensibelsten Stellen in Niederösterreich auch im absoluten Ausnahmezustand funktioniert, übten – erstmals landesweit – 35 Mitarbeiter von „Notruf 144 Niederösterreich“ am Dienstag alle wichtigen Notfall-Szenarien. Denn auch bei Katastrophen und Bedrohungen muss ein Alarmierungsbetrieb für die Blaulicht- und Rettungsorganisationen ununterbrochen garantiert sein.

Notruf-Leitstelle NÖ übte Szenarien für Blackouts

Innerhalb weniger Minuten war die mobile Leitstelle mitten auf der grünen Wiese aufgebaut.

Hoch technisiert

„Wir sind ein hoch technisiertes Unternehmen und eine der modernsten Leitstellen weltweit, da ist Strom ein essenzieller Bestandteil. Daher üben wir, unsere Systeme autonom zu versorgen“, erklärt Christof Chwojka, Geschäftsführer von 144 Notruf NÖ. Alleine deren flächendeckendes Pagernetz verfügt über 140 Sender. Fällt einer aus, überbrücken zuerst mehrere Akkus einen bestimmten Zeitraum. Danach muss ein Notstromaggregat weiterhelfen. Schon in den Morgenstunden riss eine Alarmierung mehrere Mitarbeiter aus dem Schlaf: „Senderausfall Purkersdorf“. Da viele Anlagen auf exponierten Plätzen stehen, ging es bei einer Herausforderung darum, ein 25 Kilo schweres Stromaggregat zu Fuß auf den Hügel zu transportieren und anzuschließen.

Notruf-Leitstelle NÖ übte Szenarien für Blackouts

Team von Notruf Niederösterreich mit Landesrat Martin Eichtinger.

Weckruf

„Unsere Mitarbeiter wussten, dass wir üben und rechneten mit einem Beginn um 7 oder 8 Uhr früh. Wir wollten aber realitätsnahe Bedingungen, daher haben wir sie schon um 4.30 Uhr aus den Betten geholt“, sagt Chwojka und schmunzelt.

Simuliert wurde auch eine hohe Anruflast, wie sie etwa bei Katastrophen vorkommt, oder die Inbetriebnahme einer mobilen Leitstelle mitten auf der grünen Wiese, um die Kollegen in der Hauptzentrale entlasten zu können. „Wir schalten wirklich den Strom ab und üben alles von A bis Z. Wenn wir alles richtig machen, bekommen unsere Mitarbeiter in der Leitstelle davon überhaupt nichts mit. Und so war es auch“, freut sich Chwojka.

Nach dem Ende der erfolgreichen Blackout-Übung meinte Landesrat Martin Eichtinger: „Der Trainingstag für den Ernstfall beweist, dass wir in Niederösterreich für alle Herausforderungen bestens gewappnet sind“.

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