Zuschauer bei Perchtenlauf von Security verprügelt

Perchten blieben friedlich
21-Jährigem wurden Zähne ausgeschlagen. Danach die große Versöhnung.

Dass bei Krampusläufen nicht immer nur die gelebte Tradition im Vordergrund steht, ist aus den vergangenen Jahren leidvoll bekannt. Immer wieder wurden Menschen verletzt, selbst Brauchtumsexperten plädieren für Alkoholkontrollen und strengeren Sicherheitsvorkehrungen, der KURIER berichtete.

Als im vergangenen November in Kematen an der Ybbs in Niederösterreich die Perchten losgelassen wurden, verhielten diese sich allerdings recht friedlich. Nicht so ein Security, der bei dieser Veranstaltung im Einsatz war. Der 21-Jährige, der wegen Körperverletzung und Einbruchsdiebstahl den Gerichtssaal von innen schon ganz gut kennt, sollte bei dem Event für einen ruhigen Ablauf sorgen. Doch als zwei betrunkene Festgäste stänkerten, verlor er rasch die Nerven. Er schlug dem gleichaltrigen Kontrahenten mit der Faust brutal ins Gesicht, das Opfer spuckte drei Zähne aus und zog sich dazu noch eine Nasenprellung zu.

"Diese Reaktion war sicher ein Fehler, sie war falsch", beteuerte der Angeklagte bei dem Prozess am Freitag am Landesgericht St. Pölten. Man habe sich aber rasch wieder versöhnt, berichtet der mutmaßliche Schläger. Das bestätigt auch der junge Mann, der seit dem Besuch des Perchtenlaufes Zahnlücken aufweist. "Er hat aber gleich gesagt, dass er mir die neuen Zähne zahlen wird", betont der Zeuge.

Der Ordner mit dem starken rechten Haken schrammt ganz knapp an einem Gefängnisaufenthalt vorbei. Er kommt mit einer bedingten Haftstrafe in der Höhe von neun Monaten davon. Außerdem muss er eine Geldstrafe zahlen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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