Traktorbande nutzte das Ende der Grenzkontrollen

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Erste Hinweise nach Coup mit einer halben Million Euro Schaden im Bezirk Wiener Neustadt. Auch Serie der Einbrüche bei Feuerwehren geht weiter.

Drei gestohlene Traktoren sind nach wie vor spurlos verschwunden, einer wurde auf der Flucht beim Absturz über eine Böschung von den Tätern geschrottet. Erste Hinweise verfolgen die Ermittler des Landeskriminalamtes NÖ nach jenem filmreifen Coup, der einer professionellen Einbrecherbande vergangene Woche in Gaaden an der Hohen Wand (Bezirk Wiener Neustadt) gelungen war. Der Schaden liegt jenseits einer halben Million Euro.

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Videoaufzeichnung des Einbruchs bei der Landtechnikfirma

Die Gangster haben, wie berichtet, in der Nacht auf Mittwoch, 21. Mai, in die bekannte Landtechnik-Firma Sederl eingebrochen und neben den fabriksneuen und sündteuren Traktoren an die 50 Motorsägen, Häcksler, Heckenscheren sowie Garten- und Baugeräte gestohlen.

Mit Kundenanhänger verschwunden

Zum Abtransport der Geräte verwendeten sie den Anhänger eines Kunden, der auf dem Firmenareal abgestellt war. Der gestohlene Anhänger wurde Tage später circa eineinhalb Kilometer vom Tatort in Gaaden entfernt an einer Holzverladestelle im Wald entdeckt, bestätigt Firmenchef Hermann Sederl.

Wie die Ermittlungen der Polizei und die Spurenlage ergaben, fuhren die Einbrecher mit den gestohlenen Traktoren und dem Anhänger von der Firma zu dem Verladeplatz. Dort standen bereits Fluchtfahrzeuge und mindestens ein Lastwagen bereit. "Die Traktoren wurden auf Lkw verladen. Es waren kleinere Modelle, die man leicht unter einer Lkw-Plane verstecken kann“, so Sederl.

Kontrollen wegen Maul- und Klauenseuche endeten

Er ist sich sicher, dass die Fahrzeuge im Wert von 80.000 bis 120.000 Euro rasch außer Landes gebracht wurden. Wenige Stunden vor dem Coup endeten die verschärften Grenzkontrollen wegen der Maul- und Klauenseuche (MKS). In Niederösterreich öffneten wenige Stunden vor dem nächtlichen Einbruch wieder 24 kleineren Grenzübergänge, die wegen der Seuche seit April gesperrt waren. Für Sederl liegt ein Zusammenhang auf der Hand. Auch die Ermittler gehen davon aus, dass die Fahrzeuge und das Diebsgut sofort ins Ausland gebracht wurden. Leider hatten die Steyr-Traktoren keinen GPS-Sender zur Ortung eingebaut, meint der Firmenchef.

Feuerwehr heimgesucht

Weiter geht indes auch die Serie an Einbrüchen in nö. Feuerwehrhäuser. Nachdem unbekannte Täter im April fünf Feuererwehrhäuser in den Bezirken Baden und Bruck an der Leitha heimsuchten, schlugen die Kriminellen am Wochenende in Trumau (Bezirk Baden) zu.

Nach einem Einsatz am Sonntag entdeckten Feuerwehrmitglieder, dass in das Verwaltungsbüro eingebrochen wurde und neben Bargeld auch diverse Wertgegenstände fehlten. Die Täter richteten durch das Aufbrechen von Türen erheblichen Schaden an.
 

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