"Ich gelobe!": 56 Rekruten legten in Großharras ihr Gelöbnis ab
Der Sportplatz von Großharras war Schauplatz der Angelobung der Rekruten der Flieger- und Fliegerabwehrtruppenschule.
56 Rekruten der Flieger- und Fliegerabwehrtruppenschule aus Langenlebarn (Bezirk Tulln) waren es, die ein "Ich gelobe" über den Sportplatz in Großharras schmetterten. In der Gemeinde im Bezirk Mistelbach fand nämlich die feierliche Angelobung statt. Das freute Bürgermeisterin Sonja Platzer besonders, denn: "Die letzte Angelobung ist 19 Jahre her."
Dem Militärkaplan Andreas Guganeder war es wichtig, den Rekruten näher zu bringen, dass "Worte ein Gewicht haben". So sei das Gelöbnis, den Menschen und der Republik zu dienen, mehr als nur ein Lippenbekenntnis; damit übernehmen sie Verantwortung gegenüber Gott und den Menschen und geloben, sich mit dem Herzen in den Dienst einer höheren Aufgabe zu stellen. Durch das gemeinschaftliche "Ich gelobe!" werden die Soldaten "zu einem Werkzeug des Guten", ist Guganeder überzeugt.
Niederösterreichs Militärkommandant Georg Härtinger sprach darüber, warum er den Grundwehrdienst, den es seit 1956 in Österreich gibt, heute noch für notwendig hält. "Die Gesamtsituation auf der Welt ist nicht erfreulich. Die Großmächte ordnen sich neu." Europa hätte seinen Platz noch nicht gefunden.
Rekruten als Teil des Aufbauplans
Der Brigadier berichtete, dass sich die Kriegsführung ändere und nannte Cyberattacken und Deepfakes als Beispiele. Alle Staaten würden sich auf Verteidigungsfälle einstellen. "Wir wollen Österreich stark machen", sagte er, und dass die Rekruten der Flieger- und Fliegerabwehrtruppenschule Teil dieses Aufbauplans seien.
Dass sie sich dazu entschieden haben, Österreich mit der Waffe zu verteidigen, bedeute mehr, als nur das Land zu schützen: "Sie verteidigen unsere Demokratie und Werte, die uns stark machen", nannte Härtinger das Recht auf Leben und die Meinungsfreiheit als Beispiele.
"Jede Angelobung hat ihr eigenes Flair, das ins Herz geht", befand Landtagsabgeordneter Manfred Schulz. Er sprach ebenfalls die "große Dynamik um uns herum", die Kriegs- und Krisenherde auf der Welt an.
In Sicherheit investieren
In solchen Zeiten müsse das Land seinen Bürgern das Gefühl der Geborgenheit zu vermitteln. Darum sei es wichtig, bei allen notwendigen Sparmaßnahmen, weiterhin in die Sicherheit zu investieren. Für die Rekruten sei die Angelobung ein besonderer Tag: "Sie legen ein Bekenntnis zu Ihrer Heimat Österreich und zum Frieden ab."
Nach den Festansprachen waren die Rekruten am Wort: Gemeinsam sprachen sie das Gelöbnis, mit dem sie sich verpflichten, der Republik und dem österreichischen Volk zu dienen.
Für den feierlichen Abschluss der Angelobung formierte sich die NÖ Militärmusik unter Adolf Obendrauf um, um den "Großen Zapfenstreich" zu spielen.
Am Sportplatz war das Fest zu Ende, für die Gäste ging es weiter ins Landgasthaus Holzer, wo eine weitere Tradition hochgehalten wurde: Die Fahnen der Flieger- und Fliegerabwehrtruppenschule sowie der Führungsunterstützungsschule wurden an die jeweiligen Kommandanten Helmut Marx und Franz Sitzwohl zurückgegeben.
Brigadier Reinhard Kraft erklärte die Bedeutung dieser Rückgabe: "Die Fahne ist dort, wo der Kommandant ist. Darum war sie ein begehrtes Ziel." Einen weiteren Brauch erläuterte er ebenfalls schmunzelnd: "Um die Nerven zu beruhigen, gibt es bei der Rückgabe ein Getränk." Darum wurde Cognac verteilt.
"Ein aufregender Tag für die Gemeinde", lautete das Fazit von Bürgermeisterin Sonja Platzer.
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