Umzug gemeistert: Gänserndorfer BH startet Betrieb im Übergangsquartier

Eine Gruppe von Menschen vor Bezirkshauptmannschaft
Zwei Jahre wird die Sanierung des Amtsgebäudes dauern. Während dieser Zeit ist die Bezirkshauptmannschaft in der Johann-Marschall-Straße zu finden.

"Wir haben es geschafft, dass wir nicht eine Stunde für den Bürger geschlossen haben", ist Gänserndorfs Bezirkshauptfrau Claudia Pfeiler-Blach stolz, als sie Montagfrüh ihre Gäste in der Johann-Marschall-Straße 19 begrüßt. Dort steht nämlich das Übergangsquartier der Bezirkshauptmannschaft. Das Stammhaus in der Schönkirchner-Straße wird generalsaniert und bekommt einen Zubau.

Nahtloser Übergang: BH war keinen Tag geschlossen

Am Freitag (5. September) um 12 Uhr wurden dort die Türen geschlossen, Montag (8. September) um 8 Uhr waren die Mitarbeiter am neuen Standort bereit. Noch sind nicht alle Umzugskartons ausgepackt, doch der Betrieb läuft. "Es ist das erste Mal, dass wir bei einer Sanierung ein Ausweichquartier erreichten, weil wir so massiv ins Gebäude eingreifen", sagt Christoph Reiter-Havlicek, Leiter der Abteilung Gebäudeverwaltung des Amtes der NÖ Landesregierung. 

24 Millionen Euro für Sanierung und Zubau

In etwa zehn Tagen soll mit dem Zubau in der Schönkirchner-Straße begonnen werden. Im Herbst 2027 soll das neue Gebäude wiedereröffnet werden. 24 Millionen Euro sind für das Gesamtprojekt budgetiert. "Inklusive Reserven", hofft Reiter-Havlicek, dass nicht das ganze Budget gebraucht werden wird. Die aktuelle Wirtschaftssituation komme dem Land das zugute, ist er zuversichtlich. 

"Mit einem neuen Eingang", ist auch er froh, dass die Behörde dann von vorne Betreten werden kann. Denn bisher war die Gänserndorfer BH nur über einen Eingang auf der Hinterseite des Gebäudes zu erreichen. "Das will ich nicht mehr", ist die Bezirkshauptfrau ebenfalls froh, die neue Adresse Rathausplatz 4b lauten wird. "Das ist mir sehr wichtig."

Doch noch ist das Zukunftsmusik. Derzeit müssen Pfeiler-Blach und ihre Mitarbeiter sich in den Containern orientieren. Die Arbeitsplätze der etwa 155 Mitarbeiter wurden auf die Hälfte reduziert, Desksharing ist angesagt. Aber wie verlief der Umzug? "High Noon der Übersiedelung war vorige Woche", erinnert sich die Bezirkshauptfrau an die stressigste Zeit. Die meisten Mitarbeiter waren im Homeoffice, nur die Systemerhalter waren noch im Gebäude. Dann kam die Umzugsfirma, um Inventar und Co. zu übersiedeln. 

Mitarbeiter identifizieren sich mit neuem BH-Quartier

Die Bezirkshauptfrau ist stolz, dass ihr Team in der letzten Phase des Umzugs nicht so genau auf die Uhr sah: "Jeder identifiziert sich mit dem Projekt und jeder wollte, dass es gut über die Bühne geht." Ihr Stellvertreter, Wolfgang Merkatz, Bürodirektor Markus Hrobar, Haustechniker Hermann Bauer und der Leiter der Gebäudeverwaltung, Marco Brank seien hier hervorzuheben. Denn um ein Verwaltungsgebäude erfolgreich zu übersiedeln, bedarf ein einer "ausgeklügelten Matrix", die ihr Kernteam wenn nötig flexibel angepasst habe. Dankbar ist sie auch Reiter-Havlicek, der jedes Problem ernst nahm und mit Rat und Tat zur Seite steht.

Eine Gruppe von Menschen in einem Raum

Tag 1 im Übergangsquartier der Gänserndorfer Bezirkshauptmannschaft: Während der zweijährigen Sanierungsphase des Amtsgebäudes, ist Bezirkshauptfrau Claudia Pfeiler-Blach mit ihrem Team in der Johann-Marschall-Straße zu finden.

Die Zusammenarbeit zwischen der Stadt Gänserndorf und der Bezirkshauptmannschaft sei "so sicher einzigartig", so der Leiter der Abteilung Gebäudeverwaltung des Landes. Da nickt Pfeiler-Blach, die Stadtchef René Lobner (ÖVP) dankbar ist. Während der Umbauphase darf die BH die Sitzungsräume im Rathaus mitbenutzen, weil für größere Sitzungen im Übergangsquartier kein Platz ist. 

Außerdem eine Pfeiler-Blach  mit Lobner das Verständnis für die Repräsentanz von Amtsgebäuden. Darum wird, sobald die neue BH fertig ist, der Vorplatz vom Rathaus bis zur BH neu und freundlicher gestaltet. Lobner ist sicher: "Die Orientierung nach vorne wird für das Stadtbild ein Mehrwert." 

Künstlerische Säule für den neuen Vorplatz des Amtsgebäudes

Da Gänserndorf den Beinahmen "die Stadt der Säulen" trägt, werde auf dem Platz vor der BH eine Säule errichtet. "Daran beteiligen sich alle Gemeinden; das ist ein schönes Symbol", so der Stadtchef. 

Dort, wo die Säulen hinkommen, stand bis zum Frühjahr 2024 ein Brunnen. Er war desolat und wurde entfernt. Dafür erntete die Stadtgemeinde Kritik. "Es wird eine Erinnerung daran geben", versicherte Lobner und führt an, dass eine Sanierung des Brunnens mehr als 100.000 Euro verschlungen hätte.

Er ist froh, dass das Land die Bedenken der Stadtgemeinde in Bezug auf die Parkplatzsituation in der Schönkirchner-Straße ernst genommen haben. Aufgrund des Zubaus gehen dort Parkplätze verloren. Darum wurde das Nachbargrundstück erworben, um dort Parkplätze errichten zu können. "Das Gebäude wurde schon weggerissen", weiß Reiter-Havlicek. 

Barrierefreies Gebäude

In zwei Jahren wird die Bezirkshauptmannschaft ein barrierefreies, modernes Amtsgebäude sein. Darauf freut sich Pfeiler-Blach besonders, denn dann will sie die Bürger zu "einer Leistungsschau" einladen. Bei einem Tag der offenen Tür will sie alle Abteilungen vor den Vorhang holen. "Wir sind machen viel mehr als Reisepässe ausstellen und Führerscheine abnehmen."

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