Weichen für medizinische Versorgung in Gänserndorf werden gestellt

René Lobner und Angela Baumgartner
Das Thema Gesundheitsversorgung beschäftigt Gänserndorf im Sommer: Fahrplan für künftiges PVZ soll erstellt werden.

Die Gesundheitsversorgung ist ein Thema, welches den Bezirk Gänserndorf, besonders die Bezirkshauptstadt, auch in den Sommermonaten beschäftigt: Hier wird es einen Termin mit Bürgermeister René Lobner (ÖVP), sowie Vertretern der Ärztekammer, der Gesundheitskasse und NÖGUS geben, um den Fahrplan für das geplante Primärversorgungszentrum (PVZ) zu besprechen. Der Gesundheitsplan 2040 sieht vor, dass jede Bezirkshauptstadt ein solches bekommen soll. Bis 2040 will Gänserndorf aber nicht warten, denn bereits in den nächsten Monaten ergeben sich hier neue Möglichkeiten.

Aus dem Medizinischen Zentrum Gänserndorf (MZG) soll ein PVZ werden. Die Leasingverträge für die Immobilie laufen im nächsten Jahr aus, die Stadtgemeinde möchte sie dann übernehmen. "Ein PVZ können wir nicht betreiben", stellt Landtagsabgeordneter Lobner im Pressegespräch, zu dem die Volkspartei zum Start des Sommers geladen hatte, klar. Was die Stadtgemeinde aber kann, ist, die Administration zu übernehmen, um den Medizinern das Leben zu erleichtern. "Ärzte wollen lieber angestellt als selbstständig sein", ergänzt Nationalratsabgeordnete Angela Baumgartner (ÖVP). Sie wollen ihren Fokus auf die Versorgung der Patienten legen, nicht auf administrative Abläufe. 

Patienten müssen richtig gelenkt werden

Generell sehen die beiden Abgeordneten des Bezirks den Gesundheitspakt als etwas Positives in der angespannten Lage im Gesundheitsbereich. "Alle wollen ein Spital in der Nähe, sehen aber nicht, dass sie die Versorgung, die sie vielleicht brauchen, dort gar nicht erhalten können", spricht sich Baumgartner für eine konzentrierte Versorgung aus. Was aus ihrer Sicht ebenfalls angegangen werden muss, ist das Lenken der Patientinnen und Patienten. "Viele gehen mit jedem Leiden jederzeit in die Notaufnahme", weiß sie. Dort ist aber nicht der richtige Ort, um normale Kopfschmerzen behandeln zu lassen.

Da nickt Lobner, der überzeugt ist, dass das Expertenpapier das Beste für die Gesundheitsversorgung der Zukunft bringen wird. Er mahnt allerdings: "Jetzt müssen sich Ärztekammer und Gesundheitskasse bewegen." Denn gerade, was die Verbesserung des Angebots im MZG betrifft, hat er in der Vergangenheit einige Kämpfe ausgefochten. So wollte der Landtagsabgeordnete im MZG eine Ordination einrichten, in der die Ärzte der Region Wochenenddienste übernehmen. "So hätte jeder gewusst, dass im MZG am Wochenende immer ein Arzt da ist." Das sei jedoch am Willen der Mediziner gescheitert. Darum hofft er, "dass die PVZs ein Gamechanger sind". Denn die medizinische Versorgung und deren Qualität müsse auf langfristig gesichert werden. 

Ein weiteres Problem, das unbedingt gelöst werden müsse: "Die Leute von Gänserndorf müssen nach Wien in ein Krankenhaus gebracht werden können", berichtet Baumgartner, dass die Rettung die nahe gelegenen Krankenhäuser in Wien nicht anfahren darf. Das müsse auf Landesebene geklärt werden. "Wir müssen mit den Wienern reden und weiter Druck machen", bekräftigt Lobner. 

Kommentare