Da wären etwa die zwei flugunfähigen Brieftauben, die nicht nur Unterschlupf, sondern im Kaninchengehege auch ganz besondere Freunde gefunden haben. Oder umzäunte Hochbeete, die nur so vor den Fressattacken der Ziegen Hanni und Nanni sicher sind.
Kein typisches Tierheim
Der Österreichische Tierschutzverein bietet auf dem Gelände auf rund 16.000 Quadratmetern noch vielen weiteren Bewohnern einen Unterschlupf. 82 Tiere leben dort derzeit. Und dann sind da natürlich noch Tierpflegerin Stephanie Lang, die den Hof seit 2023 führt, und ihre vier Kollegen.
„Es ist kein typisches Tierheim“, betont Hofleiterin Lang. Der Ursprung des Projekts liegt in Oberösterreich, wo der Assisi-Hof einst privat geführt wurde. Aufgrund behördlicher Auflagen wurde der Streichelzoo in der Stockerauer Au 2018 geschlossen. In Kooperation mit der Stadt fand der Tierschutzverein aber ein neues Gelände – und damit ein Zuhause für viele schutzbedürftige Tiere.
Der Umzug verlief allerdings nicht nach Plan. Zwar erfolgte der Spatenstich noch 2018, doch pandemiebedingte Verzögerungen, Auflagen und Finanzierungsfragen verlängerten die Bauzeit erheblich. Erst im Juli 2023 zogen schließlich die ersten Tiere ein.
Auf Spenden angewiesen
Großen Wert lege man auf artgerechte Haltung, ausreichend Auslauf und die individuelle Betreuung jedes Tieres. Der Betrieb des Refugiums ist allerdings nicht billig. „Um diesen aufrechtzuerhalten, werden jährlich rund 200.000 Euro bis 250.000 Euro benötigt“, rechnet Daniela Koren vom österreichischen Tierschutzverein vor. Finanziert werde das nur durch Spenden.
Neben den Mitarbeitern und spendablen Tierfreunden leisten auch freiwillige Helfer einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Tiere. „Ohne Freiwillige wäre das alles gar nicht möglich“, weiß Lang die Unterstützung der Ehrenamtlichen zu schätzen.
Die besten Beispiele dafür sind die Esel Sokrates und Aristoteles, die die Besucher täglich schon beim Eingang begrüßen. Das Duo kam nach einer behördlichen Abnahme auf den Hof und wird dort wahrscheinlich auch seinen Lebensabend verbringen. „Das neue Zuhause müsste wirklich perfekt sein, und wenn werden sie nur gemeinsam vermittelt. Die beiden gehören einfach zusammen“, sagt Lang über ihr Schützlinge.
Ebenfalls zu diesen gehören 17 Ziegen und Schafe, die nicht weniger liebevoll gepflegt werden. Sogar regelmäßige Spaziergänge stehen laut der Pflegerin auf dem Programm. Die Vermittlung gestaltet sich allerdings auch bei den Paarhufern schwierig.
Anders ist das bei den Katzen und Kaninchen. Fünf der flauschigen Kleintiere stehen kurz vor der Abgabe. Sorgen, dass die zurückgebliebenen Tiere einsam sein könnten, muss man sich aber nicht machen. Für die zahlreichen verbliebenen Fellnasen wird gerade ein drittes „Katzenparadies“ geplant.
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