Notarztstützpunkt: Retzer Bürgerliste will öffentliches Gespräch

Die Schließung des Notarztstützpunktes in Retz war auch beim Weinlesefest Thema.
Im August war es fix: Der Notarztstützpunkt in Retz soll geschlossen werden. Er fällt unter jene elf, die ab April 2027 das neue krankenhausbasierte Notarztsystem tragen sollen. Die Retzer sowie die gesamte Region wollen das nicht hinnehmen. Die 24 Bürgermeister des Bezirks Hollabrunn ziehen an einem Strang und fordern den Erhalt des Stützpunkts, da sie die medizinische Versorgung in Gefahr sehen.
Nun meldete sich auch die Bürgerplattform "Wir für Retz" zu Wort. Sie ist mit zwei Sitzen im Gemeinderat der Weinstadt vertreten und fordert ein Bürgergespräch zur geplanten Streichung des Notarztstandorts. "Die Entscheidung würde eine massive Verschlechterung der medizinischen Versorgung in der Region bedeuten und könnte im Ernstfall lebensbedrohliche Folgen haben", äußert die Bürgerliste ihre Bedenken in einer Aussendung.
"Wir für Retz" will Bürgergespräch
Die Vertreter wünschen sich einen Dialog mit der Bevölkerung, um Transparenz zu schaffen. Darum forciert "Wir für Retz" (WfR) ein öffentliches Bürgergespräch. "Ziel ist es, die Hintergründe der Entscheidung zu beleuchten und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern über dieses brisante Thema zu sprechen", erklärt Rudolf Preyer, Sprecher der Bürgerliste.
Bürgerliste wartet auf Rückmeldung der Landesrätin
Die zuständige Landesrätin Eva Prischl (SPÖ) sei bereits offiziell eingeladen und um Terminvorschläge gebeten worden. "Bislang jedoch ohne jegliche Rückmeldung", heißt es in der Aussendung. Das ärgert die Liste: "Es ist bedauerlich, dass sich die Politik offenbar dem direkten Gespräch mit der Bevölkerung entzieht. Gerade bei so sensiblen Themen wie der Notfallversorgung erwarten wir Offenheit und Verantwortungsbewusstsein", so Preyer.
Dass sich die Landesrätin Gesprächen mit den Bürgern entziehe, weißt ihr Sprecher, Anton Heinzl zurück und erinnert an die vielen Termine, bei denen Prischl mit Bürger in Kontakt tritt und natürlich auch der Gesundheitsplan 2040+ Thema ist.
Seitdem dieser beschlossen worden ist, fanden im Landtag mehrfach gemeinsame Gesprächsrunden mit den zuständigen Mitgliedern der NÖ Landesregierung und Abordnungen aus verschiedenen Regionen statt, wie Heinzl informiert. Dabei wurden im Beisein von Experten alle Fragen der Regionsvertreter ausführlich erörtert und diskutiert werden. "Diese Gespräche verliefen immer sehr offen und konstruktiv bzw. es konnten Sorgen und Befürchtungen ausgeräumt werden", weiß Heinzl.
Landesrätin bietet Gesprächsrunde in St. Pölten an
Auch im Zusammenhang mit der Informationsweitergabe an die breite Bevölkerung bewiesen diese Treffen eine große Multiplikatorwirkung. Aufgrund dieser Erfahrungen bietet Landesrätin Prischl diese Möglichkeit eines umfassenden Informationsgesprächs auch gerne Vertretern der Bürgerplattform "Wir für Retz" in St. Pölten an.
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