Bezirk Hollabrunn: Bürgermeister-Allianz für Notärzte und Klinikstandort

Weinlesefest Retz
24 Bürgermeister ziehen an einem Strang: Sie fordern den Erhalt des Notarztstandorts in Retz und wollen das neue Klinikum im Bezirk errichten.

Die Notarztstützpunkte werden in Niederösterreich, wie berichtet, von 32 auf 21 reduziert. Retz im Bezirk Hollabrunn ist eine Stadt, deren Notarztstützpunkt geschlossen werden wird. Dass das die Region nicht einfach so hinnehmen will, zeigte sich beim Retzer Weinlesefest, das am Wochenende gefeiert wurde.

"Erste Hilfe - Leider nein, hilft nur noch der Retzer Wein"

Die Studentenverbindung "Rugia Retz" hatte einen Wagen zum Thema gestaltet und die Maßnahmen kritisiert - dem Fest entsprechend aber mit einem Augenzwinkern.  Die Studenten erfanden ihren eigenen Notdienst. Da gab's etwa Spritzer statt Erstversorgung. Zwischen ernsten Sprüchen wie "Bei Menschenleben spart man nicht!" waren auch "A Achtl a day keeps the Notarzt away" oder "Erste Hilfe - Leider nein, hilft nur noch der Retzer Wein".

Danach wurde Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner von einem Gast auf das Thema angesprochen. "Das hat nicht gepasst, da ist das Weinlesefest nicht der richtige Rahmen", sagt Organisator Daniel Wöhrer. Die Diskussion rund um den medizinische Versorgung sei eine wichtige, müsse aber anderswo geführt werden.

Bürgermeister Bezirk Hollabrunn

Die 24 Bürgermeister des Bezirks ziehen an einem Strang. Mit ihrer Unterschrift, fordern sie den Erhalt des Retzer Notarztstandorts und die Errichtung des Weinviertelklinikums im Bezirk Hollabrunn. Sechs davon sind (v.l.): Erwin Kasper (SPÖ, Pernersdorf), Peter Frühberger (SPÖ, Seefeld-Kadolz), Leo Ramharter (ÖVP, Pulkau), Richard Hogl (ÖVP, Wullersdorf), Josef Fürnkranz (ÖVP, Hadres) und Florian Nawara (ÖVP, Haugsdorf).

Das tun die Bürgermeister aus dem Bezirk, die auch die Bürger dazu aufriefen, die Stimme zu erheben: Denn auch das klare Nein des Landes zum Erhalt des Notarztstützpunktes in Retz hält sie nicht davon ab, weiter für den Erhalt zu kämpfen.  „Die medizinische Versorgung unserer Bürger hat oberste Priorität. Der Erhalt des NEF-Standortes Retz und der Standort des Weinviertelklinikums ist für den Bezirk Hollabrunn von entscheidender Bedeutung“, betont Pulkaus Bürgermeister Leo Ramharter (ÖVP)  in einer gemeinsamen Aussendung.

Notfallversorgung ist im wachsenden Weinviertel essenziell

Landtagsabgeordneter Richard Hogl (ÖVP) trägt den Protest mit: "Wir müssen sicherstellen, dass unsere Bürger im Notfall schnellstmöglich die nötige medizinische Hilfe erhalten.“ Die Bevölkerung im Weinviertel wachse, darum sei der Erhalt der Notfallversorgung essenziell.

Die Bürgermeister appellieren an die Landesregierung, die Pläne für das Weinviertelklinikum im Bezirk Hollabrunn zu unterstützen und die Infrastruktur für die Notfallversorgung nachhaltig zu sichern.

Ein zentrales Anliegen der Bürgermeister-Runde besteht darin, die Bevölkerung über die Dringlichkeit der Situation zu informieren und die politischen Vertreter dazu zu bewegen, Maßnahmen zu ergreifen. „Der Notarztstandort Retz ist ein unverzichtbarer Teil unseres Bezirks. Es gilt, ihn zu erhalten und weiter auszubauen“, ist der Alberndorfer Bürgermeister Manfred Baumgartner (FPÖ) überzeugt.

Neues Klinikum als einmalige Chance für Bezirk Hollabrunn

Das Weinviertelklinikum sei eine einmalige Chance für die Region. "Wir haben die Möglichkeit, nicht nur die medizinische Versorgung zu sichern, sondern auch Arbeitsplätze zu schaffen und die Lebensqualität in unserem Bezirk zu erhöhen“, meint Peter Frühberger, Bürgermeister (SPÖ) der Pulkautalgemeinde Seefeld-Kadolz.

„Unser Ziel ist eine nachhaltige, verlässliche und wohnortnahe Gesundheitsversorgung, die allen Bürgerinnen und Bürgern des Bezirkes Hollabrunn und darüber hinaus zugutekommt“, verdeutlicht Heldenbergs Bürgermeisterin Irmtraud Traxler (BLH) das klare Bekenntnis zum Erhalt des Notarztstandort sowie zur Errichtung des Weinviertelklinikums im Bezirk Hollabrunn.

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