NÖ organisiert mobile Arztvisite für Covid-19-Patienten

NÖ organisiert mobile Arztvisite für Covid-19-Patienten
Land startet mit Rotem Kreuz, Arbeitersamariterbund und Gesundheitskasse Projekt zur besseren medizinischen Versorgung.

Wer sich mit dem Coronavirus infiziert hat, muss in seinen eigenen vier Wänden bleiben und dürfte auch keinen Arzt aufsuchen. Selbst wenn medizinische Hilfe notwendig wäre. Um dieses Manko zu beheben, springt jetzt das Land NÖ mit der neuen Initiative „Arztvisite2020“ ein. Da werden die Ärzte zu den Covid-19-Patienten gebracht.

„Das neue Projekt „Arztvisite2020“ ist mit 8. April gestartet und wird vom Land Niederösterreich und der Österreichischen Gesundheitskasse finanziert. Der Notruf Niederösterreich dient hierbei als Drehscheibe. Gemeinsam mit den Rettungsorganisationen Rotes Kreuz und Arbeitersamariterbund sowie den ausgewählten Ärzten wird die neue Visite in den Regionen durchgeführt“, umschreibt Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) diese Maßnahme. Start war in den fünf Versorgungsregionen des Landes. Die mobilen Visiten werden von jeweils einem Arzt und einem Sanitäter in Autos der beiden Blaulichtorganisationen durchgeführt.

Für Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) ist das ein wichtiger Schritt, um die „bestmögliche Versorgung“ der Corona-Patienten in Niederösterreich zu gewährleisten. „Menschen, die aufgrund von Quarantäne eine befristete Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen müssen, können dadurch noch besser versorgt werden. Ich danke allen Projektpartnern, mit denen wir gemeinsam in Rekordzeit das neue Modell „Arztvisite2020“ auf den Weg bringen konnten“, sagt Mikl-Leitner.

Für Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) ist neben der medizinischen Versorgung noch wichtig, dass so „der Schutz des Gesundheitssystems erhöht, in diesem Fall vor allem des niedergelassenen Bereichs.“ Immerhin würden bis zu 90 Prozent der Corona-Patienten wegen des milden Verlaufs die Krankheit zu Hause auskurieren.

Ärztekammer erfreut

Eine positive Reaktion kommt von der nö. Ärztekammer. Präsident Christoph Reisner: „Wir sind sehr froh, dass es mit dem Covid-19-Visitendienst nun eine klare Trennung zwischen den vielen niedergelassenen Ärzten in ihren Ordinationen und einem eigenen speziellen Team von Covid-19-Ärzten für positiv getestete Patienten und Verdachtsfälle gibt.“ Damit könnten nun in den Ordinationen die vielen nicht an Covid-19 erkrankten Menschen besser und sicherer betreut werden.

Das Land und die Gesundheitskasse ÖGK teilen sich je zur Hälfte die Kosten für den täglichen Dienst der Visitenärzte. Für weitere Kosten kommt die ÖGK auf. Das Projekt „Arztvisite 2020“ ist bis Jahresende befristet. Bei Bedarf kann der Service weiter ausgebaut werden.

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