NÖ: Mega-Bau als Weg aus der Stauhölle
Wer mit dem Auto oder Lkw durch Zwettl fahren musste, benötigte bis zuletzt nicht selten Geduld und starke Nerven. Vor allem Freitagnachmittag oder Sonntagabend, wenn Tausende Pendler unterwegs sind, dauerte ein Durchkommen auf der innerstädtischen B 38 mehr als 25 Minuten.
"Kleiner Scherenschnitt mit großer Wirkung" – so lautete am Sonntag das Motto beim Festakt: Mit der Eröffnung der 10,7 Kilometer langen Umfahrungsstraße erwarten viele nun eine spürbare Entlastung der Innenstadt vom Durchzugsverkehr.
Um die Lebensqualität von 2500 lärmgeplagten Bewohnern im Stadtzentrum nach jahrelanger Geduld heben zu können, haben bis zu 250 Mitarbeiter pro Tag in Rekordzeit eines der größten Straßenbauprojekte der vergangenen Jahre in Niederösterreich aus dem Boden gestampft. Dank milder Winter konnten innerhalb von nur 32 Monaten insgesamt 21 Brücken – darunter fünf bis zu 200 Meter weite und 30 Meter hohe Talübergänge – errichtet werden. Um die Strecke in die Landschaft zu setzen, sind rund 1,3 Millionen Kubikmeter Erdreich – mit dieser Menge könnte fast die halbe Cheopspyramide in Ägypten gefüllt werden – abtransportiert worden. Etwa 35.000 Kubikmeter Beton wurden verarbeitet.
Meilenstein
Beim Festakt vor mehr als 1000 Gästen sprachen die Ehrengäste von einem Jahrhundertprojekt im Waldviertel: "Die Umfahrung bringt jetzt einen Mehrwert für den Wirtschaftsstandort Zwettl, für die Lebensqualität und Verkehrssicherheit vieler Bewohner", sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Auf dem Weg in die Ballungszentren ersparen sich die Autofahrer jetzt 15 Minuten.
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