NÖ: FPÖ Landbauer sieht Landeshauptmann-Posten als langfristiges Ziel
Die FPÖ wird auf jeden Fall zu den Gewinnern des Wahlsonntags zählen. Darauf deuten alle bisherigen Umfragen. Manche sehen sie sogar bereits auf Platz 2 vor der SPÖ. Als Ziel ist das Spitzenkandidat Udo Landbauer noch zu wenig. Er ist in den Wahlkampf sogar mit der Ansage gestartet, Landeshauptmann zu werden. Das sei langfristig auch sein Ziel, wie er im KURIER-Interview auf SchauTv bekräftigte.
Landbauer: „Man kann die Ansage als kühn bezeichnen oder aber auch als konsequent, denn ich habe meine Ansprüche. Ich habe meine Ideen von einem Niederösterreich, wie es gestaltet werden soll, wie Missstände abgestellt werden sollen. Am effektivsten kann das von der Position des Landeshauptmanns aus umgesetzt werden. Jetzt kann man natürlich über die Wahrscheinlichkeit diskutieren, dass das bei dieser Wahl schon Erfolg haben wird.“ Aber es sei natürlich auch so, dass man in der Politik in gewissen Zeiträumen denken müsse. „Wir dürfen auch nicht vergessen, welche Auswirkungen das haben kann, wenn die ÖVP Niederösterreich massiv verliert, auch auf Bundesebene.“
Udo Landbauer im Interview
FP-Spitzenkandidat Udo Landbauer im Interview
Die FPÖ jedenfalls führt diesmal einen besonders aggressiven Wahlkampf. Was vor allem jene ÖVP-Funktionäre wundert, die ständig mit den FPÖ-Vertretern zu tun haben. Die Erklärung von Udo Landbauer: „Wenn es Missstände gibt, dann habe ich das immer so gehalten, die auch offen und direkt anzusprechen. Und in einer Zeit, in der wir jetzt leben, wo unheimlich viele Menschen enttäuscht und frustriert sind von der Entwicklung in diesem Land, kann man dem nicht mit einer Schönwetter-Politik Herr werden.“
Das Hauptthema wird weiterhin die Asylpolitik sein. Landbauer: „Da braucht es einen massiven Richtungswechsel.“ Dass dafür in Niederösterreich FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl zuständig ist, ändere nichts an der Kritik. Udo Landbauer: „Waldhäusl hat auch gezeigt, dass in dem Land, wo man als drittstärkste Partei aufgrund des Proporzes einen Landesrat in der Regierung stellt, sehr wohl viel weiterbringen kann.“
Kritik an Bundespolitik
Im Asylbereich kritisiert Landbauer deshalb in erster Linie die Bundespolitik. Und von der könne sich die Landes-ÖVP nicht absentieren, weil von Kanzler Karl Nehammer, Innenminister Gerhard Karner, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka bis hin zu ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker lauter Niederösterreicher am Ruder wären. Landbauer: „Da können sie niemandem erzählen, sie hätten mit der Geschichte nichts zu tun.“
Die für seine Partei guten Umfragen kommentiert der FPÖ-Spitzenkandidat so: „Umfragen haben mich noch nie zufriedengestellt. Man kann ihnen glauben oder auch nicht. Wir werden erst am 29. Jänner sehen, was dann wirklich auf dem Wahlzettel angekreuzt wird.“
Eine Ankündigung, die Udo Landbauer in dem KURIER-Interview macht, lässt aufhorchen. Seine Abgeordneten werden nach der Wahl bei der konstituierenden Sitzung des Landtags Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) auf keinen Fall die Stimme geben. Landbauer: „Das kann ich ausschließen.“ Ein Arbeitsübereinkommen könne er sich auch nur bei einem Neuanfang in der ÖVP vorstellen.
Fakten über Udo Landbauer
Der 36-jährige FPÖ-Politiker Udo Landbauer begann seine politische Karriere 2010 als FPÖ-Stadtrat in Wiener Neustadt. 2018 trat er als Spitzenkandidat der FPÖ im Landtagswahlkampf an, musste sich aber wegen der Affäre rund um ein Liederbuch mit antisemitischen Texten einige Zeit aus der Politik zurückziehen. Im August 2018 kehrte er in den Landtag zurück und wurde 2019 Klubobmann.
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