NÖ: Auto mit plattem Reifen auf dritter Autobahnfahrspur geparkt

Gänsehautmomente, wie sie Bergretter erleben, wenn sie Menschen in Badeschlapfen aus Bergnot retten, erleben auch Feuerwehrleute bei Rettungseinsätzen im Verkehrsgeschehen zur Genüge.
So passiert am Sonntagvormittag auf der Westautobahn in Niederösterreich, wo sich ein Autolenker nach einem Reifenschaden anschickte, auf der Überholspur die Reifenreparatur durchzuführen.
Die Feuerwehr St. Georgen am Ybbsfelde (Bezirk Amstetten) wurde um 10.26 Uhr über den angeblichen Unfall mit einem Pkw alarmiert. Zur mutmaßlichen Einsatzstelle auf der Richtungsfahrbahn Wien geschickt, bemerkten die Feuerwehrleute, dass sich das Unfallauto auf der anderen Fahrbahn Richtung Salzburg befand.

Einsatzfahrzeuge der FF St. Georgen auf der A1
Dort hatte ein bulgarischer Autolenker sein Fahrzeug auf der zweiten Überholspur, also am dritten Fahrstreifen abgestellt, um den kaputten Reifen zu wechseln.
„Es war unglaublich, zum Glück ist es zu keinem schweren Zusammenstoß mit nachfolgenden Autos gekommen“, berichtet der St. Georgner Feuerwehrkommandant Martin Nahringbauer. Die Pannenstelle hatte sich auf einem geraden und gut einsehbaren Straßenstück befunden und außerdem fehlte am Sonntagvormittag der sonst enorme Lkw-Verkehr auf der A1.
Ein weiterer Glücksfall war, so Nahringbauer, dass eine Zivilstreife der Polizei frühzeitig bei dem liegen gebliebenen Auto eingetroffen war. Die Beamten hatten den Bulgaren, der eine Beifahrerin im Auto hatte, dann auf den Pannenstreifen gelotst.
Dort wurde der Reifen notdürftig aufgepumpt und dann am Pannenstreifen abgesichert und sorgsam bis zur A1-Abfahrt Amstetten-West begleitet. Dort wurde das Fahrzeug von der Hauptverkehrsstrecke abgeleitet.
„Wir hatten bei dem Einsatz schlussendlich glücklicherweise nicht viel zu tun“, erklärt der Feuerwehrkommandant. Über das Internet starteten er und seine Kameraden allerdings einen Appell ans Autofahrervolk: „Bitte bei einer Reifenpanne nicht auf der Überholspur stehen bleiben und Reifen wechseln. Unbedingt die Pannenbucht oder den Pannenstreifen nutzen.“
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