Nicht genügend für HTL-Kolleg
Noch vor dem Start kassierte das neue „HTL-Kolleg für angehende Maschineningenieure und Automatisierungstechniker“ ein glattes Nicht genügend.
Obwohl regionale Firmenchefs technische Mitarbeiter benötigen, musste der zwei-jährige Lehrgang an der HTL Karlstein, Bezirk Waidhofen, abgesagt werden. „Wir hatten leider zu wenige Teilnehmer“, bedauert Direktor Ingo Faseth. Der Waldviertler Bildungsbeauftragte Ernst Wurz versteht die Welt nicht mehr und ärgert sich über diese vergebene Chance.
Gescheitert ist das Projekt lediglich an drei Anmeldungen. „Ich verstehe nicht, warum sich von den 70 unter 25-Jährigen, die beim Arbeitsmarktservice (AMS) im Waldviertel gemeldet sind, nur zwei angemeldet haben“, betont Ernst Wurz, Leiter der Waldviertel-Akademie. Es sei schon klar, dass nicht alle technisch interessiert seien. „Ich ging aber schon davon aus, dass zehn bis 20 Prozent die Ausbildung machen werden“, sagt Wurz. Sie sei auch eine Top-Zusatzqualifikation.
HTL-Direktor Faseth verspricht, im kommenden Schuljahr einen neuerlichen Anlauf zu starten. „Unsere Genehmigung ist für zwei Jahre aufrecht“, sagt Faseth, der sich eine neue Strategie zurechtlegen will.
Edith Zach, Bezirksstellenleiterin des AMS Waidhofen, hat eine Lösung parat. „Der Lehrgang müsste so oder so starten. Das ist die beste Werbung. Ein Problem war, dass angemeldete Teilnehmer lange nicht wussten, ob der Zweig beginnen wird. Manche sind daher wieder abgesprungen“, sagt Zach.
Aktion
Sie hat viel für den Kolleg-Start getan. „Wir verschickten Briefe an die Zielgruppe und informierten die Frauen über Beihilfen, wenn sie einen Technikberuf erlernen wollen“, sagt Zach. Vergebens. Wurz ärgert sich besonders über das fehlende Engagement der Politiker: „Zuerst wird eine Absichtserklärung für einen weiteren HTL-Standort im Waldviertel und einen Kollegstart beschlossen. Dann interessiert sich niemand mehr dafür“, sagt Wurz. Auch die Landesvertreter seien gefordert, eine neue, technische Schule in der Region zu etablieren.
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