"Neupositionierung" des Marchfelds

Das Schloss Marchegg soll Austragungsort der Ausstellung werden
Die Region ist einer der drei Bewerber für die NÖ Landesausstellung 2021.

Die ehemalige Randlage am Eisernen Vorhang hemmte lange Zeit die Entwicklung des Marchfelds. In der Wahrnehmung vieler Wiener und Niederösterreicher ist das Marchfeld bis heute eine Region mit Aufholbedarf. "Wir wollen eine Neupositionierung", sagt Rene Lobner (ÖVP), Landtagsabgeordneter und Bürgermeister von Gänserndorf. Daher wurde die Bewerbung für die Niederösterreichische Landesausstellung 2021 nun eingereicht. Durch Maßnahmen und Aktivitäten im Rahmen der Ausstellung sollen in der Region dringend notwendige Impulse gesetzt werden, um nachhaltige Effekte zu erzielen. "Die Ausstellung soll nur ein Etappenziel sein, das langfristige Ziel ist ‚Marchfeld 2030‘, deren Strategie gemeinsam mit Bürgern ausgearbeitet wird", sagt Lobner weiter.

In drei Monaten wird die NÖ Landesregierung die Entscheidung fällen, wer den Zuschlag erhält. Sollte das Marchfeld das Rennen machen, soll Marchegg Austragungsort der Ausstellung werden. Als Hauptstandort soll das Schloss Marchegg zur Verfügung stehen. "Der Schlössertourismus boomt und wir möchten auf diesen Zug aufspringen. Das Schloss mit seinem weitläufigen Park und der größten Storchenkolonie Europas bietet ein passendes Umfeld", erklärt Gernot Haupt, Bürgermeister von Marchegg ( ÖVP). "Das Schloss wurde das letzte Mal 1978 renoviert. Wenn wir die Ausstellung machen können, könnten wir mit NÖ/EU-Geldern das Schloss renovieren", fährt er fort.

Der Standort soll durch niederfrequentierte Angebote aus allen 23 Gemeinden des Marchfelds, die alle durch einen Gemeinderatsbeschluss die Bewerbung unterstützen, ergänzt werden. Durch die Radwege und insbesondere die Radbrücke Schloss Hof und die in Vorbereitung befindliche Radbrücke bei Marchegg soll die enge Vernetzung mit der slowakischen Region hervorgehoben werden. Die Radbrücke Marchegg soll noch diesen Sommer eingereicht werden und im Idealfall 2020 eröffnet werden. "Wenn wir den Zuschlag bekommen, würde es helfen, dass es noch schneller geht", sagt Haupt.

"Weichenstellung"

Der Bewerbungsansatz lautet "Weichenstellung", "weil viele historische Entscheidungen hier gefallen sind", erklärt Lobner.

So begann und endete etwa die Monarchie der Habsburger im Marchfeld, was thematisiert werden soll. Gleichzeitig soll zum Beispiel ein gemeinsamer mitteleuropäischer Kultur- und Lebensraum zwischen Wien und Bratislava wiedergefunden werden. Neben den Themen Geschichte und Lebensraum sollen auch die Landwirtschaft und der Naturraum an Donau und March in den Fokus gerückt werden. Neben der Region Marchfeld haben sich auch Retz und Znaim sowie die Region Korneuburg beworben.

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