Neukloster will Schätze ans Licht holen
Der erste Anblick war ein Schock. "Die Sammlung war in einem katastrophalen Zustand", erinnert sich Gabriela Krist an die Begegnung mit den Schätzen der "Wunderkammer" des Wiener Neustädter Neuklosters. Krist ist Leiterin des Instituts für Konservierung und Restaurierung der Universität für Angewandte Kunst.
Mehr als 5000 Exponate aus über 500 Jahren Klostergeschichte wurden seither katalogisiert, ausgewählte Objekte werden laufend restauriert. Johanna Wilk sorgt im Zuge ihrer Dissertation für die wissenschaftliche Aufarbeitung. "Eine klassische Kunst und Wunderkammer. Sie hatten den Anspruch, praktisch alles abzudecken", erklärt sie. So finden sich neben kirchlichen Schätzen, wie einer Korallenkrippe aus dem 17. Jahrhundert auch Elfenbeinschnitzereien, verschiedene Gemälde und Möbel. Die größte Gruppe sind Naturalia, wie Mineralien, Muscheln oder Schneckenschalen.
Das Ziel bis 2017: Schauräume, in denen ein Teil der Exponate der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann – ohne das klösterliche Leben zu stören. Dafür sollen auch Räume rund um die Klosterbibliothek adaptiert werden. Die Kosten teilen sich das zum Stift Heiligenkreuz gehörende Kloster und das Land Niederösterreich. "Wir hätten uns das alleine gar nicht leisten können", meint Pater Walter Ludwig, Prior des Neuklosters.
Die Landesmittel kommen vom mit 600.000 Euro dotierten Projekt "Schätze ins Schaufenster", mit dem auch Projekte in Eggenburg, Retz, Korneuburg und Zwettl unterstützt werden. "Wenn man sich die Schätze anschaut, dann könnte das auch was für die Landesausstellung 2019 sein, um die sich Wiener Neustadt beworben hat", meint VP-Klubobmann Klaus Schneeberger, "dann könnte es noch mehr Förderungen geben".
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