144 Betten: Neues Pflegeheim in Perchtoldsdorf soll 2027 eröffnen

Groß war der Aufschrei in Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling), als dort im Frühjahr 2023 das beliebte "Beatrixheim" wegen gravierender baulicher Mängel geschlossen wurde. 49 Bewohner mussten in andere Einrichtungen übersiedeln, die Zukunft des Standortes war unklar.
Rasch wurde der Ruf nach einer adäquaten Nachfolgelösung für das Pflegeheim laut. Seitens der Gemeindeführung nahm man daher Gespräche mit dem Land NÖ auf, die letztlich erfolgreich verliefen.
Anstelle des alten Gebäudes wird nun bis 2027 ein moderner Neubau mit 144 Pflegebetten errichtet - etwa das Doppelte der Kapazität des Beatrixheimes.
"Leider war eine Sanierung des bestehenden Heimes einfach nicht mehr sinnvoll möglich", blickte die zuständige Sozial-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) am Freitag bei der Präsentation der Pläne für das neue Heim zurück.
"Die Heizung fiel regelmäßig aus, es kam zu Schäden durch Wasserrohrbrüche und zu einer starken Beeinträchtigung der Lebensqualität für die Bewohner."
120.000 Euro Förderung pro Betreuungsplatz
Der Abbruch der Gebäude in der Elisabethstraße soll nun im Jänner 2026 starten, um Platz für den Neubau zu machen. Die Kosten trägt das Land Niederösterreich, das den neuen Betreibern - der steirischen Althea-Gruppe - auch eine Investitionsförderung bereitstellt.
Diese war erst vor Kurzem von 80.000 Euro pro Betreuungsplatz auf 120.000 Euro angehoben worden, erinnerte Teschl-Hofmeister.

Der Versorgung älterer Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher in der Nähe von Wien sei aufgrund der Bevölkerungsentwicklung von zentraler Bedeutung, betonte die Landesrätin.
"Um sicherzustellen, dass das Angebot für die Bewohner leistbar bleibt, wurde die umfassende Förderung durch das Land auf den Weg gebracht." Für den Aus- und Neubau von Pflegeheimen wurde vom Landtag ein Investitionsrahmen von 300 Millionen Euro genehmigt.
Suche nach Personal hat begonnen
Althea betreibt zahlreiche Pflegeheime in der Steiermark sowie eines in Maria Lanzendorf (Bezirk Bruck an der Leitha). Man sei bereits auf der Suche nach qualifiziertem Personal für die neue Einrichtung in Perchtoldsdorf, wie Pflegedirektor Martin Reiter am Freitag betonte.
Bewerbern stehe die Möglichkeit offen, schon jetzt am Standort Maria Lanzendorf in den Betrieb einzusteigen - ähnlich wie interessierten Bewohnern.
Das Heim in Perchtoldsdorf soll dann auch vom Leiter der Maria Lanzendorfer Einrichtung geführt werden. Geplant sei, zunächst mit rund 20 Bewohnern zu starten und die Kapazität dann schrittweise zu erhöhen.
Die Zuteilung von Pflegeplätzen - sie sind ab Pflegestufe 4 verfügbar - erfolgt über die Bezirkshauptmannschaft.
"Bedarf ist gegeben"
Bürgermeisterin Andrea Kö (ÖVP) ist überzeugt: „Eine Pflege- und Betreuungseinrichtung für unsere ältere Generation ist in Perchtoldsdorf unverzichtbar. Schon allein auf Grund der demographischen Entwicklung ist der Bedarf auf jeden Fall gegeben.“
Sie dankte Landesrätin Teschl-Hofmeister für ihr Engagement: "Ohne sie wäre das Projekt in dieser Form wohl nicht gelungen.“
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