Neuer Windpark in Spannberg: "Vorzeigebeispiel für nachhaltige Zukunftsprojekte"

Windpark Spannberg
In Spannberg (Bezirk Gänserndorf) wurde ein neuer Windpark eröffnet. Dort stehen vier der 37 Windräder, die in NÖ heuer neu errichtet werden.

Knapp ein Jahr nach dem Spatenstich wurden in Spannberg (Bezirk Gänserndorf) vier moderne Windkraftanlagen von der WEB Windenergie AG (W.E.B) in Betrieb genommen und läuten damit den Beginn des Windparks "Spannberg IV" ein. Denn die vier Windräder, die mit ihren 22,4 Megawatt 15.000 Haushalte versorgen, sind nur der Anfang. 

Bis 2028 werden sich elf Anlagen im Windpark drehen und bringen zusätzliche 39,2 Megawattstunden. Dieser zweite Bauabschnitt wird im Jahr 2027 in Angriff genommen, dabei werden auch drei bestehende Windräder, die bereits über 20 Jahre alt sind, durch eine leistungsstarke Anlage ersetzt.

Langer Genehmigungsprozess

"Das Längste bei der Entstehung eines Windparks sind immer die Genehmigungsprozesse", erklärt W.E.B-Sprecherin Gerhild Grabitzer auf KURIER-Nachfrage. Die tatsächlichen Bauarbeiten inklusive Rückbau sind, wie in Spannberg, meistens innerhalb eines Jahres abgeschlossen. Danach folgen einige Tests, ein Probebetrieb und dann wird bereits Strom produziert. "Von der Projektidee zur ersten Kilowattstunde haben wir in Österreich eine durchschnittliche Dauer von neuen Jahren", weiß die Sprecherin. 

Zählt man diesen Erstausbau des Windparks "Spannberg IV" bereits dazu, sind es 37 Windräder, die heuer in Niederösterreich neu errichtet werden, so die Prognose der IG Windkraft für das heurige Jahr (Stand: Februar 2025). Geplant ist die Fertigstellung in den Bezirken Zwettl (6 Windkraftanlagen), Wiener Neustadt (3), Bruck/Leitha (9), Mistelbach (9), Gänserndorf (7) und Baden (3).

Spiel, Spaß und Schraubenweitwurf in Spannberg

Der erste Abschnitt in Spannberg ist nun erledigt,  und das wurde mit viel Wind und noch mehr Sonne gefeiert. Über 300 Gäste waren dabei, als "Spannberg IV" feierlich eröffnet wurden. Landtagsabgeordneter René Lobner (ÖVP) und Bürgermeister Sandro Kaufmann (ÖVP) betonten, wie wichtig dieser Beitrag der Gemeinde ist, um die Klimaziele zu erreichen. Den "Segen von oben" erteilte Pfarrer Jean-Marie Schyma

Danach standen Spiel, Spaß und Schraubenwurf an, denn die W.E.B sorgte für ein buntes Rahmenprogramm bei dem Fest: Bei Kranfahrten konnten die Besucher die Region aus bis zu 80 Metern Höhe bestaunen, zudem wurden Führungen in den Turmfuß der Anlagen angeboten. 

Einblick ins Innenleben eines Windrads

Dort gaben Techniker der W.E.B Einblicke in das Innenleben der Windräder. Ein unterhaltsames Highlight des Festes war der Schraubenweitwurf. Hier versuchten die Teilnehmer eine Schraube, die mehrere Kilo schwer war, möglichst weit zu werfen. Für die kleinsten Gäste gab es das Kinderprogramm „Wilder Wind“ mit Bastelstation, Riesenseifenblasen und Hüpfburg.

W.E.B-Vorstand Florian Müller betonte die enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde: „Uns als W.E.B verbindet mit Spannberg eine langjährige, äußerst konstruktive Partnerschaft, für die wir sehr dankbar sind. Spannberg ist für mich ein Vorzeigebeispiel, wie durch Vertrauen und Miteinander nachhaltige Zukunftsprojekte entstehen können.“ 

Wind- und Sonnenstrom dort erzeugen, wo er gebraucht wird

Für die WEB Windenergie AG ist Spannberg bereits die vierte Inbetriebnahme eines Windparks in Österreich in diesem Jahr. Das Unternehmen mit Sitz im Waldviertel sieht in der Energiewende große Wertschöpfungspotenziale für die Regionen. Wind- und Sonnenkraft erzeugen Strom dort, wo er gebraucht wird – und genau dort bleibt auch die Wertschöpfung: Pro installiertem Megawatt Windkraft entstehen laut Müller rund eine Million Euro an regionaler Wertschöpfung. 

W.E.B plant noch weitere Projekte im Bezirk Gänserndorf: Ein Repowering in Maustrenk und Auersthal ist für 2027/2028 geplant. Diese beiden Projekte gemeinsam mit dem Ausbau in Spannberg haben einen Gesamtumfang von 143 Megawatt, das Unternehmen beziffert das Investitionsvolumen mit 250 Millionen Euro. 

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