Neuer Verdacht im Giftkrimi

Neuer Verdacht im Giftkrimi
Bogumila W. soll zwei Männer getötet haben. Neben Arsen könnte sie die Giftpflanze Herbstzeitlose eingesetzt haben. Die Justiz hat ihren Sohn im Visier.

Die Herbstzeitlose ist berüchtigt. Die Giftpflanze wird häufig mit Bärlauch verwechselt. Die Folgen können tödlich sein.

Jetzt könnte das Gewächs eine wichtige Rolle im Giftkrimi rund um Bogumila W. spielen. Die 51-Jährige wird in vielen Medien schon als die neue Elfriede Blauensteiner bezeichnet. Wie einst die "Schwarze Witwe" soll die Polin ihre Männer vergiftet und ihr Vermögen abgestaubt haben. Seit acht Tagen ist sie in U-Haft.

Alois F., 61, starb im Februar 2011, wenige Monate nach ihrem zweiten Partner, Herbert Ableidinger, 68. Wie der KURIER erfuhr, könnte F. die Pflanze Herbstzeitlose verabreicht worden sein. Die Symptome würden dazu passen, heißt es in der Festnahme-Anordnung der Kremser Staatsanwaltschaft. Alois F. wurde am Montag exhumiert.

Mehr hat die Justiz im zweiten Fall in der Hand. Herbert Ableidinger könnte im Herbst 2010 mit Arsen vergiftet worden sein. In einer alten Gewebeprobe fand Gerichtsmediziner Christian Reiter eine "enorme Menge" des Giftes Arsen. Heute wird in NÖ auch Ableidinger ausgegraben. So wie bei F. wird auch dessen Leichnam untersucht.

Timo Gerersdorfer, der Anwalt von W., sagt: "Ich musste meiner Mandantin erst erklären, was Arsen ist. Sie weiß davon nichts."

Anfangsverdacht

Derzeit laufen auch Erhebungen gegen den Sohn der Verdächtigen. Der Mann ist derzeit in Polen und gilt weder als Mitwisser noch als Mittäter. Die Staatsanwaltschaft hat einen Anfangsverdacht: W. gab an, als Pflegerin gearbeitet zu haben, wurde aber von beiden Männern vergöttert und mit einer Wohnung, Geld und einem Pkw bedacht. Der Sohn könnte geholfen haben, das Vermögen beiseite zu schaffen.

Franz Hütter von der Staatsanwaltschaft Krems: "Wir prüfen das derzeit."

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