Neuer Klosterneuburger Propst: "Die Freude an Gott ist unsere Kraft"
"Die Freude an Gott ist unsere Kraft" ist der Wahlspruch, den sich Prälat Anton Höslinger für sein Wirken als Propst des Stiftes Klosterneuburg ausgewählt hat. Er wurde von seinen Mitbrüdern am 14. August 2023 zum 67. Propst des Stiftes gewählt und erhielt am Sonntag in der Stiftsbasilika Klosterneuburg seine Benediktion (Segnung) durch Kardinal Christoph Schönborn.
"Das Erste, warum ihr in Gemeinschaft zusammenlebt, ist, einmütig im Haus zu wohnen, und ein Herz und eine Seele zu sein auf Gott hin."
Diesen Satz aus der Augustinus-Regel hob der Erzbischof von Wien, Kardinal Christoph Schönborn, am Beginn seiner Predigt hervor. Er bedankte sich bei Bischof Josef Clemens, der die letzten drei Jahre dem Stift Klosterneuburg als Päpstlicher Delegat vorstand und bei Prälat Maximilian Fürnsinn, der als Administrator den Konvent des Stiftes in einen Prozess der Vergemeinschaftung und Erneuerung führte und begleitete.
In seiner Predigt unterstrich Schönborn die große Geschichte des Stiftes im Blick auf die geistliche und liturgische Erneuerung. Heute erlebe die Kirche eine schwierige Zeit, die sich in der Missbrauchskrise ebenso zeige wie im Rückgang an Berufungen und Kirchenmitgliedern. "Es gilt nicht, die Augen vor den nüchternen Tatsachen zu verschießen, aber es hilft auch nicht, in Resignation zu versinken. Heute sind so viele Menschen auf der Suche, seien wir unter ihnen", so der Appell des Erzbischofs.
- Er trat 1989 in das Stift ein und wurde 1998 zum Priester geweiht.
- Von 1998 bis 2003 war er als Kaplan in der Stiftspfarre Klosterneuburg und von 2003 bis 2005 als Pfarrer in der Stiftspfarre Donaufeld tätig.
- Von 2005 bis 2016 war er als Novizenmeister und Klerikerdirektor des Stiftes, von 2010 bis 2016 als Sekretär des Abt-Primas tätig.
- Mit Mai 2016 wurde Anton Höslinger zum Assistenten des Stiftskämmerers und mit Dezember 2021 als interimistischer Kämmerer berufen.
- Seit 2002 ist er auch als Generalsekretär der Österreichischen Augustiner-Chorherren-Kongregation, seit 2005 Kapitelsekretär und seit November 2021 als Pfarrprovisor in der Pfarre Maria Hietzing tätig.
- Mit 14. August 2023 wurde er zum 67. Propst des Stiftes Klosterneuburg gewählt, er erhielt durch Kardinal Christoph Schönborn am 24. September 2023 seine Abtbenediktion.
Das Stift hatte und hat eine führende und prägende Rolle in der biblischen und liturgischen Erneuerung der Kirche, das Zweite Vatikanische Konzil hat dies zum Ausdruck gebracht, führte der Kardinal aus. Er hob die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung des Stiftes hervor, ermahnte den Konvent zur Bescheidenheit und an den Sorgen der Menschen Teil zu haben. Die Unterstützung etlicher sozialer Projekte, allen voran die "Straßenkinder" des Pater Georg Sporschill, lobte er.
"Großen Dank ist Altabt Bernhard Backovsky geschuldet, vieles ist gut gelungen, die Wunden möge der Herr heilen", so der Kardinal, "er ist der Arzt für unsere und der Wunden anderer".
"Denken und Danken"
"Wessen Gebiet, dessen Religion". Mit diesen Worten eröffnete Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager seine Rede und meinte, dass es heute an Fürsten fehle die dies bestimmen, dafür liegt es aber in den Händen des Volkes. Er hob das Stift als einen Ort der Spiritualität und seine zentrale Bedeutung für die Menschen der Stadt Klosterneuburg aber auch für Niederösterreich hervor.
"Das religiöse Fundament wurde in den letzten Jahren von Prälat Bernhard Backovsky aufgebaut. Die Türen des Stiftes standen für die Menschen immer offen und er war für sie immer da", so der Bürgermeister, "und es sind, laut Bernhard, immer zwei Dinge die es zu tun gilt: Denken und Danken – danke lieber Bernhard für Dein Wirken".
Mit Anton Höslinger wurde ein Klosterneuburger Propst gewählt, der viele Menschen aus der Gemeinde, und darüber hinaus, bereits seit Jahren begleitet.
"Das Stift ist stark mit den Menschen verbunden, ich wünsche Dir, lieber Anton, eine Zeit als Propst zu der die Menschen zur Kirche stehen. Du bist eine prägende Persönlichkeit für diese Stadt, möge das Stift unter Deiner Führung eine religiöse Quelle der Orientierung sein", so Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager.
"Landesheiligtum"
In einer Zeit mit vielen Herausforderungen brauche es "Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu tragen und diese Herausforderungen anzunehmen um eine Trendwende einzuleiten, die Halt und Orientierung geben und die gute Hirten sind", betonte Mikl-Leitner. "Ich bin überzeugt, du kannst ein guter Hirte sein", meinte sie zum neuen Propst: "Für das Stift und den Konvent, für die Region und das Land, und für alle Menschen, die Halt und Orientierung suchen."
Das Stift Klosterneuburg sei seit Jahrhunderten ein wichtiges Zentrum dieses Landes, so die Landeshauptfrau: "In geistiger und spiritueller Hinsicht, wirtschaftlich und touristisch, und vor allem auch als Landesheiligtum." Diese Bedeutung bringe auch viel Verantwortung mit sich, das Stift Klosterneuburg und das Land Niederösterreich seien hier enge Partner und verwies auf laufende und geplante Sanierungsprojekte.
"Gaudium Domini fortitudo nostra. Die Freude an Gott ist unsere Kraft" (Neh 8,10).
Das ist der Wahlspruch von Prälat Anton Höslinger, der ihm als Leitfaden seines Wirkens dienen soll.
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