Neue Ortschefin wird am Montag gewählt

Josefa Geiger (ÖVP), designierte Bürgermeisterin von Sieghartskirchen
Gekommen, um zu bleiben: Josefa Geiger will auch bei Gemeinderatswahl 2015 kandidieren.

Parteidisziplin und Tempo – beides wird in der ÖVP Sieghartskirchen offenbar groß geschrieben.

Die Mandatare der Volkspartei wussten schon seit der vergangenen Gemeinderatssitzung am 26. August, dass Bürgermeister Johann Höfinger zurücktreten wird, hielten aber allesamt dicht. "Nach der Sitzung hat Höfinger alle ÖVP-Gemeinderäte in sein Zimmer gebeten – jetzt wissen wir auch, warum", sagt SPÖ-Fraktionschef Hermann Höchtl.

Nichts drang vorzeitig nach außen: Bis Dienstagnachmittag, als Höfinger persönlich Redaktionen und übergeordnete Parteigremien informierte, wusste niemand außerhalb der ÖVP Sieghartskirchen etwas vom bevorstehenden Rücktritt.

Lange muss die Marktgemeinde nicht ohne Führung bleiben: Schon kommenden Montag tritt der Gemeinderat zusammen, um ÖVP-Gemeindevorstand Josefa Geiger zur neuen Bürgermeisterin zu wählen.

Aufstieg

Auch für die kommende Ortschefin kam die Nominierung überraschend: "Eigentlich dachte ich, Vizebürgermeisterin Silvia Wolfsberger wird neue Ortschefin und ich ihre Vize. Doch Wolfsberger ist nach ihrem Motorradunfall noch gehandicapt; also haben wir die Plätze getauscht."

Geiger sieht sich nicht als Übergangsbürgermeisterin bis zur nächsten Gemeinderatswahl – sie will kommendes Jahr erneut für die ÖVP kandidieren.

Politische Erfahrung bringt die "bald 60-Jährige" reichlich mit: Im Ortsparlament sitzt sie seit mehr als einem Jahrzehnt, auch als Gemeindevorstand ist Geiger bereits die zweite Periode aktiv. Die zweifache Mutter und vierfache Großmutter ist seit 1976 verheiratet. Bis zu ihrer Pensionierung war sie Bankangestellte und Nebenerwerbsbäuerin.

Ob Geiger bei der Wahl am Montag auch die Stimmen der SPÖ erhält, steht noch nicht fest: "Das müssen wir erst intern besprechen", sagt SP-Fraktionschef Hermann Höchtl. Dem abgetretenen Bürgermeister Höfinger streut Höchtl Rosen: Der Nationalrat habe für das Bürgermeisteramt zwar "viel zu wenig Zeit" gehabt und immer wieder Sprechstunden ausfallen lassen, Höfingers Arbeit sei aber "großteils in Ordnung und zum Wohl der Gemeinde" gewesen.

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