Neue Chance für Arbeitslose über 50 Jahre
22 Jahre lang hat Christian König für eine Metallfirma im Bezirk Lilienfeld gearbeitet. Dann geriet das Unternehmen in finanzielle Turbulenzen und wurde verkauft. König verlor seinen Job. Was folgte war deprimierend. "Ich habe Dutzende Bewerbungen geschrieben, aber immer nur Absagen bekommen", erzählt er.
Der schwer gebeutelte Arbeitsmarkt, so hart das klingen mag, braucht derzeit keine über 50-Jährigen wie König. Diese dramatische Entwicklung lässt sich auch in Zahlen festmachen: Jeder dritte Arbeitslose ist über 50 Jahre alt und jeder dritte Arbeitslose über 50 ist langzeitarbeitslos.
Der Ramsauer hat dennoch nicht aufgegeben und sich für das gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassungsprojekt "gemA50+" gemeldet. Er bekam eine Zusage und war in den vergangenen Monaten mit der Sanierung von Wanderwegen in Traisen und in Lilienfeld beschäftigt. "Ich habe diese Arbeit sehr gerne gemacht und hoffe, dass es eine Fortsetzung geben wird", sagt König.
Das hoffen vermutlich auch die restlichen 243 Personen, die bei dem Projekt mitgemacht haben.
Die Idee für diese besondere Initiative hatte Eduard Fürst von den Naturfreunden. "Es gibt so viel in den Gemeinden zu tun, gleichzeitig haben wir so viele Arbeitslose. Deshalb habe ich einige Hebel in Bewegung gesetzt", erzählt er.
Unterstützung
Das Land NÖ und das AMS haben diese Aktion unterstützt. "Weil man diesen Menschen unbedingt eine Perspektive geben muss", sagt Landesvize Wolfgang Sobotka.Und so funktioniert das Projekt: Gemeinden und Initiativen können langzeitarbeitslose Personen, die über 50 Jahre alt sind, für maximal 350 Euro im Monat anstellen. Die restlichen Lohnkosten von durchschnittlich 2230 Euro werden vom AMS gefördert. Das heißt, dass alle Teilnehmer dennoch das volle Gehalt bekommen – im Schnitt sind das 1500 Euro brutto.Weil sich "gemA50+" bewährt hat, soll es eine Fortsetzung geben. "Es wird auf alle Fälle im Jahr 2016 weitergehen und ich halte auch das Jahr 2017 für eines, in dem wir das leider Gottes noch brauchen werden", betont AMS-Chef Karl Fakler.
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